Apothekenreform, Spahn-Rede, E-Rezept

Der Deutsche Apothekertag in den Medien

Berlin - 30.09.2019, 11:00 Uhr

Wie können die Apotheker die politischen Ereignisse auf dem diesjährigen DAT einordnen? Als Hilfe zur Beantwortung dieser Frage hat DAZ.online eine Presseschau erstellt. (s / Foto: Schelbert) 

Wie können die Apotheker die politischen Ereignisse auf dem diesjährigen DAT einordnen? Als Hilfe zur Beantwortung dieser Frage hat DAZ.online eine Presseschau erstellt. (s / Foto: Schelbert) 


War das nun ein erfolgreicher oder ein aus politischer Sicht schlechter Deutscher Apothekertag (DAT) für die Apotheker? Diese Frage werden sich viele Pharmazeuten nach dem Auftritt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der Antragsberatung und den vorangegangenen Reden von Friedemann Schmidt und Fritz Becker stellen. Um die DAT-Ergebnisse besser einschätzen zu können, hat sich DAZ.online die Berichterstattung und die Einschätzungen dazu in anderen Medien angeschaut. Eine chronologisch sortierte Presseschau.

Schon kurz nach Beginn des DAT berichtete das „Handelsblatt“, dass der CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich das Apotheken-Stärkungsgesetz „auf Null zurückdrehen“ wolle. Auch DAZ.online hatte über Hennrichs Aussagen dazu berichtet. Das „Handelsblatt“ beschäftigte sich dann auch mit der Stimmung im Apothekerlager zu der Apothekenreform: Viele Apotheker hingen noch am Rx-Versandverbot, heißt es sinngemäß in dem Artikel. Schließlich wird darin auch erwähnt, dass ABDA-Präsident Friedemann Schmidt seine Kollegen in seiner Eröffnungsrede „beschwor“, den mit Spahn gefundenen Kompromiss zu unterstützen. „Das Gesetz sei zwar ‚nicht der große Wurf‘, unter den gegebenen Umständen aber die beste Lösung. Ein Versandhandelsverbot sei politisch und europarechtlich einfach nicht durchsetzbar“, heißt es im „Handelsblatt“ mit Bezug auf die Schmidt-Rede.

Am Donnerstag zog sich die Diskussion über das Rx-Versandverbot durch die gesamte Antragsberatung. Immer wieder wurde an der genauen Formulierung eines zunächst ad-hoc gestellten Antrages dazu gefeilt. (Hier können Sie nochmals alles zum Beschluss nachlesen.) Am nächsten Morgen nahm der ABDA-Präsident den letztlich gefassten Beschluss der Hauptversammlung dann auch gleich mit in ein Interview mit dem ZDF Morgenmagazin. Er berichtete davon, dass die Apotheker einheitliche Apotheken-Abgabepreise forderten, aber auch das Rx-Versandverbot, das der Bundesrat kürzlich beschlossen hat. (Hier sehen Sie nochmals das gesamte Interview von Friedemann Schmidt im ZDF-Morgenmagazin auf der Internetseite des ZDF.)

Schrittweise Einführung des E-Rezeptes

Aber auch das Thema Digitalisierung, hier insbesondere das E-Rezept und die dazu gehörige Besprechung durch die Apotheker auf dem DAT, sind in den Medien gelandet. Die Nachrichtenagentur dpa zitierte Teile aus der DAT-Rede von Minister Jens Spahn zu diesem Thema. Spahn hatte sinngemäß erklärt, dass er auf eine zügige Einführung des E-Rezeptes setze, dass es aber am Anfang keine perfekten und fertig ausgearbeiteten Lösungen geben werde. Das „Ärzteblatt“ und das „Handelsblatt“ griffen den dpa-Bericht über das E-Rezept auf. Wörtlich heißt es darin:


Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für eine schrittweise Einführung des papierlosen elektronischen Rezepts (E-Rezept) ausgesprochen. ‚Bei Fragen der Anwendung würde ich gern jetzt endlich mal starten mit dem E-Rezept‘, sagte Spahn heute beim Deutschen Apothekertag in Düsseldorf. Er wolle nicht warten, bis es eine ‚180-prozentige Lösung‘ gebe, sondern lieber Schritt für Schritt beginnen.“

dpa-Bericht zur schrittweisen Einführung des E-Rezeptes




Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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