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Gastbeitrag
„Die Zukunft der Apotheke liegt in den Dienstleistungen“
Guter Ansatz, aber nicht kostendeckend
Heute zeigt sich, dass das zwar ein guter Ansatz ist, der aber weder bei den Hochpreisern noch den sehr günstigen Medikamenten kostendeckend ist. 20 Prozent der Apotheken sind gefährdet. Obwohl die Apotheken die Leistungserbringer sind, die am wenigsten an den steigenden Gesundheitskosten beteiligt sind, sind sie diejenigen, die von den Sparmaßnahmen an den Medikamenten am stärksten betroffen sind.
Die Zukunft der Apotheke, damit sie überleben kann, liegt bei den Dienstleistungen – und mit über 340.000 Patientenkontakten pro Tag und gut ausgebildetem und einfach erreichbarem medizinischen Fachpersonal ist die Apotheke bestens geeignet, neue Aufgaben zu übernehmen: als erste Anlaufstelle für Gesundheitsprobleme, bei der Früherkennung von Risiken und Krankheiten, bei Gesundheitsförderung und Vorsorge, zur Unterstützung bei Therapiestart, Therapiebegleitung und Therapieoptimierung bei Risiken und Komplikationen ....
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Therapietreue spart Kosten
Auf lange Sicht besteht hier viel Sparpotenzial. Laut Studien verursachen therapietreue Patienten vier Mal weniger Kosten als Patienten, die ihre Therapie nicht optimal umsetzen können. Dienstleistungen in der Apotheke können die Therapietreue fördern. Das Problem ist jedoch der Nachweis der Wirtschaftlichkeit. Dies ist jedoch Bedingung ist, damit die Krankenkassen das übernehmen. So wurde dieses Jahr (deswegen) leider der Polymedikationscheck vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen gestrichen. Er wurde mit Patienten, die im Rahmen ihrer Therapie mehr als vier Medikamente einnehmen, durchgeführt, mit dem Ziel, ihr Wissen über die Medikamente und die Adhärenz zu erhöhen.
Günstigere Versicherungsmodelle bei Erstabklärung in der Apotheke
Besser sieht es im Bereich integrierter Versorgungsmodelle wie Netcare oder auch Telemedizin aus. Hier gibt es neue, einzelne, günstigere Versicherungsmodelle, die Patienten wählen können und in deren Rahmen sie für die Erstabklärung nicht zum Arzt gehen, sondern in die Apotheke. Es muss allerdings eine Apotheke sein, die dem Versicherungsmodell angeschlossen ist – und das sind aktuell nur Kettenapotheken mit Nachweis der Ausbildung dafür. Das Ziel wird sein, dass diese Dienstleitungen im Bereich der Anamnese und Triage (erste Beurteilung der Schwere des Falles) für weitere Apotheken (mit Ausbildungs-Nachweis) in Zukunft auch von den Kassen übernommen wird – und dass mehr Krankenkassen die Kosten übernehmen.
Die Patienten erhalten dabei ohne Voranmeldung medizinische Beratung und Hilfe bei Krankheiten sowie kleinen Verletzungen. Der Apotheker übernimmt die Anamnese und Triage, also die Erstabklärung anhand eines wissenschaftlich fundierten Ablaufs (Algorithmen), und entscheidet, ob er direkt ein Medikament abgibt, einen Telemediziner hinzuzieht oder den Patienten an eine andere Fachperson überweist (zum Beispiel Notfall, Arzt).
3 Kommentare
Zukunft
von Reinhard Rodiger am 02.10.2019 um 1:03 Uhr
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Dienstleistungen
von Roland Mückschel am 01.10.2019 um 14:14 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Dienstleistungen
von Rainer W. am 01.10.2019 um 14:23 Uhr
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