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Screening auf vancomycinresistente Enterokokken
Reinigung vor Screening – erst einmal besser putzen?
Wie sinnvoll ist ein Screening auf vancomycinresistente Enterokokken? Screenings sind aufwendig, teuer, nicht immer zuverlässig und haben bei positivem VRE-Ergebnis Konsequenzen –beispielsweise die Isolierung von Patienten. Ist man bereit, diese Folgen zu tragen? Ein weiteres Problem: Eine VRE-Kolonisation bedeutet längst keine VRE-Infektion – dieser „Übergang“ findet selten statt. Was aber häufig passiert: die Übertragung von VRE über Oberflächen. Gerade an der Reinigung hapert es jedoch. Erstmals besser putzen also?
„Wissen darf nicht schaden“, findet Professor Dr. med. Markus Dettenkofer, Chefarzt des Institutes für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention vom Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz. Getätigt hat der Mediziner diese Aussage jüngst beim Freiburger Infektiologie- und Hygienekongress. Was meint er damit?
Es geht um Screenings im Krankenhaus, im speziellen Fall auf vancomycinresistente Enterokokken (VRE). Screenings verfolgen das klare und ambitionierte Ziel: Die Versorgung von Patienten soll besser werden. Allerdings sind Screenings nur dann sinnvoll, wenn man aus dem Ergebnis dann auch die Konsequenzen zieht und diese umsetzt.
Wenn man das Screening-Ergebnis scheut ...
So meint auch Dettenkofer, wenn ein angeordnetes Screening letztlich dazu führe, dass man ein positives VRE-Testergebnis scheut „und dieses schon gar nicht mehr wissen will“, weil man die Konsequenzen – beispielsweise die Isolierung des Patienten – vermeiden will, sei das der falsche Umgang mit dem durch ein Screening gewonnene Wissen. Warum aber will man eine Patientenisolierung vermeiden? Das hat vornehmlich zwei Gründe.
Isolierte Patienten schlechter versorgt
Durch eine Isolierung des Patienten wird seine Versorgung aufwendiger. Und auch für den Patienten bedeute Isolierung eine „erhebliche Belastung“, so der Mediziner. Zudem wisse man mittlerweile, „dass isolierte Patienten medizinisch schlechter versorgt sind“, erklärt Dettenkofer. Man müsse allerdings auch mit diesen Patienten „gut arbeiten", eine VRE-Besiedlung sei schließlich keine Ebola oder Pest. Ein positives Screening-Ergebnis dürfe folglich nicht dazu führen, dass die Versorgung des Patienten am Ende leidet. Wie sinnvoll ist also solch ein VRE-Screening – vor allem vor dem Hintergrund, dass eine dadurch entdeckte Kontamination oder Kolonisation ja noch lange keine Infektion bedeutet?
1 Kommentar
Multiresistente Keime im Krankemhaus
von Naturtalent am 07.11.2019 um 21:18 Uhr
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