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Screening auf vancomycinresistente Enterokokken
Reinigung vor Screening – erst einmal besser putzen?
Reinigung: Sparbüchse des Krankenhauses
Genau an der Basishygiene scheint es durchaus mancherorts zu hapern. Das zeigte auch die sich anschließenden Diskussion beim Freiburger Infektiologie- und Hygienekongress. So werde eine Basishygiene – Handschuhe, Händedesinfektion, Flächendesinfektion, persönliche Schutzausrüstung, Aufbereitung von Medizinprodukten – nicht immer auch als „Basis“ verstanden und sodann selbstverständlich umgesetzt. Daneben stellt die Reinigung offenbar eine Hygienelücke dar, was bei einem „perfekt über Oberflächen übertragenen Mikroorganismen“ wie VRE durchaus kritisch ist. Die Diskrepanz: „Jeder weiß, wie wichtig eine gute Reinigung ist, doch sie ist auch die Sparbüchse des Krankenhauses“, so die Beobachtung des Auditoriums in Freiburg.
VRE-Übertragung durch Krankenzimmer
Welche Tragweite eine vernachlässigte Reinigung der Krankenzimmer bei VRE-Trägern hat, belegt die KRINKO (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut) in ihren Empfehlungen zu „Hygienemaßnahmen zur Prävention der Infektion durch Enterokokken mit speziellen Antibiotikaresistenzen“. Erst im letzten Jahr 2018 wurde die Leitlinie veröffentlicht: „Die Bedeutung der Umgebungskontamination zeigt sich auch darin, dass sich nach Neuaufnahme in Patientenzimmer, die zuvor mit Trägern von VRE belegt waren, ein erhöhtes Risiko für den Erwerb von VRE ergab“, erklärt die KRINKO. Denn Enterokokken fühlen sich offenbar nicht nur im Gastrointestinaltrakt von Patienten wohl, sondern kolonisieren auch dessen Umfeld, und zwar das belebte und das unbelebte.
VRE sind hartnäckig
„Vancomycin-resistente Enterokokken sind perfekt über Oberflächen übertragbare Mikroorganismen“, erklärt Dettenkofer. Die KRINKO bestätigt diese Aussage: „Enterokokken können direkt oder indirekt über die Hände des Personals, aber auch direkt durch Patienten und ebenso über kontaminierte Oberflächen übertragen werden.“ Untersuchungen von VRE-besiedelten Patienten hätten gezeigt, dass der Anteil von Kontaktpatienten, die besiedelt werden, hoch ist und zwischen 3 und 10 Prozent liegt.
Als „Enterokokken-Reservoir“ hat die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention die patientennahe Umgebung (Bettenholm, Telefon, Nachttisch, Lichtschalter und PC-Display) identifiziert, aber auch Gegenstände (wie Thermometer, Handschuhe, Toiletten), Griffkontaktflächen (wie Türklinken, Wasserhahn) und den Fußboden. Diese Umgebungsreservoirs seien wiederholt als Quelle für Ausbrüche nosokomialer Enterokokken-Infektionen nachgewiesen worden. Gemütlich brauchen es die Keime wohl nicht: „Enterokokken und VRE können lange überleben, auch unter widrigen Bedingungen, sie dienen sogar als Testorganismen bei Aufbereitungsprozessen“, erklärt auch Dettenkofer.
1 Kommentar
Multiresistente Keime im Krankemhaus
von Naturtalent am 07.11.2019 um 21:18 Uhr
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