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Ändern oder nicht
Approbationsordnung: BAK-MV muss wichtige Weichen stellen
Damoklesschwert Bachelor-/Masterstudiengang
Aber was spricht eigentlich dagegen, sich für eine Novellierung der Verordnung gegenüber der Politik stark zu machen? Welche Hemmungen gibt es seitens der Standesvertretung? Dazu hört man aus den Kammern Folgendes: Die Approbationsordnung anzugreifen könnte unter anderem dazu führen, dass die Gelegenheit genutzt wird, das Pharmaziestudium gänzlich neu zu organisieren. So gehört die Pharmazie zu den wenigen Studiengängen, die nicht Zuge des Bologna-Prozesses auf ein Bachelor- und Mastersystem umgestellt wurden. Und das könnte bei einer Änderung der Approbationsordnung drohen, so die Kritiker.
Da der Bachelor einen berufsqualifizierenden Abschluss darstellen muss, wird die Etablierung eines Light-Apothekers befürchtet, der beispielsweise abgeben darf, aber nicht herstellen und auch keine Leitung übernehmen darf. In anderen Ländern ist das üblich. Doch das will die ABDA auf keinen Fall, das hat sie mehrfach klargemacht. Pharmazie soll nach Ansicht der Standesvertretung ein volles, integriertes Studium bleiben. Ein weiteres Argument der Gegner ist, dass so eine Änderung nicht eben mal schnell vollzogen ist. Schließlich bedarf es einer Verordnungsänderung mit Anhörungen, einem Bundesratsbeschluss, dazugehörigen Gesprächen in den Ländern und allem, was dazugehört, und da können schon mal Jahre ins Land gehen.
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An diesen Pro- und Kontra-Argumenten hat sich eigentlich seit Jahren wenig geändert. Neue Dynamik bekam das Thema neue Approbationsordnung dann aber vor etwa einem Jahr. Das war wohl zum Teil auch der verpflichtenden Einführung von Stationsapothekern in Niedersachsen geschuldet. Denn Niedersachsens damalige Kammerpräsidentin Magdalene Linz forderte – geschlossen mit ihrem gesamten Vorstand – BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer auf, die Novellierung der Approbationsordnung für Apotheker endlich in Angriff zu nehmen – und auf die Tagesordnung der BAK-MV zu setzen. Das passiert auch. Es wurde beschlossen, dass sich die BAK 2019 mit dem Thema befasst. Und das hat sie offenbar getan. Darauf verwies auch BAK-Präsident Kiefer beim Deutschen Apothekertag. Er erklärte, dass der BAK-Vorstand sich bereits für eine Novellierung ausgesprochen habe. Das Verfahren solle nach der Mitgliederversammlung im November beim Bundesgesundheitsministerium angestoßen werden, hieß es.
Und darüber soll die BAK-MV nun in knapp zwei Wochen abstimmen. Es gibt dem Vernehmen nach einen umfassenden Plan, wie man das Studium zugunsten der Klinischen Pharmazie verändern könnte. Wie aus ABDA-Kreisen zu erfahren ist, wird das aber keineswegs eine eindeutige Angelegenheit. Denn die Kritiker oder Bedenkenträger gegenüber einer neuen Approbationsordnung finden sich mitnichten nur in den Reihen der Hochschullehrer, sondern auch in den Kammern. Andere Kammern halten hingegen eine Neufassung für überfällig und wollen voran gehen, um den Berufsstand voranzubringen.
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