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App, Apotheke und Teleclinic
Erkältung: Galileo testet Alternativen zum Arztbesuch
Was kann man tun, wenn man erkältet ist, sich aber nicht in ein Wartezimmer setzen möchte? Das Pro7-Magazin „Galileo“ hat drei Alternativen getestet: die Symptomchecker- App „Ada“, die Apotheke vor Ort und die Teleclinic. Trotz großer Zufriedenheit mit der Apotheke gewinnt am Ende die Teleclinic – weil dort eine Diagnose gestellt sowie ein Rezept und eine Krankschreibung ausgestellt werden können.
Die Apothekerin in der gestrigen Ausgabe von Galileo hat alles richtig gemacht. Der Testkäufer ist zufrieden mit der Beratung, dem Preis der empfohlenen Mittel und ausreichend schnell ging es auch. Zudem bekomme man die empfohlenen Mittel sofort, lobt Galileo. Die Apotheke sei zudem persönlich, und es gebe kein Wartezimmer. Dass die Apotheke vor Ort am Ende doch nur als zweitbeste Alternative zum „echten Arztbesuch“ bewertet wurde, denn um diese Alternativen ging es in dem Test, lag nicht in der Hand der Apothekerin. Denn kritisiert wurde die fehlende Diagnose – dass Apotheker, die nicht stellen dürfen, wurde aber erklärt. Außerdem wurde bemängelt, dass man sich an die Öffnungszeiten halten muss und dass man nur Verschreibungsfreies bekommt.
Minuspunkte für die Teleclinic gibt es nur beim Preis
Sieger, und somit in den Augen der Moderatoren die „smarteste“ Alternative zum klassischen Arztbesuch, ist die Telemedizin – getestet wurde die Teleclinic. Der Moderator schätzt den persönlichen Kontakt zu einem Arzt, wo es Diagnosen, Rezepte und Krankschreibungen gibt. Zudem nehme sich der Telemediziner mit im Schnitt zehn Minuten mehr Zeit für seine Patienten als das mit durchschnittlich sieben Minuten beim Praxisbesuch der Fall ist, heißt es. Auch mit der Geschwindigkeit ist man bei Pro7 zufrieden – zwar melde sich ein Facharzt erst nach 24 Stunden, ein Allgemeinmediziner jedoch bereits nach 15 Minuten. Ein weiterer Pluspunkt: Das Angebot ist rund um die Uhr verfügbar.
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Minuspunkte für die Teleclinic gibt es nur beim Preis. 37 Euro werden für das Arztgespräch fällig. Zwölf Versicherungen übernehmen direkt die Kosten, darunter auch GKVen wie die BKK Mobil Oil, BKK VBU und die BKK Werra-Meißner. Privatversicherte können die Rechnung einreichen. Doch das ist den Pro7-Moderatoren die Bequemlichkeit wert.
Datenschutzbedenken bei der App
Die dritte Alternative im Test ist die App „Ada“. Diese will nach Aussage der Entwickler nicht einen Arzt ersetzen, sondern „wildes Rumgoogeln“ nach einer Diagnose. Je nach geschilderten Symptomen stellt sie Fragen. Das Fazit der Tester: Bis zu einem gewissen Punkt identisch zu einem Arztbesuch, aber es gibt keine Untersuchung, die muss man selber durchführen. Am Ende wird mittels KI (Künstliche Intelligenz) eine Diagnose gestellt – in diesem Fall nach 27 Fragen. Das dauert 15 Minuten. In den Augen der Moderatoren eine Alternative für Menschen, die gern googlen.
Ganz großer Kritikpunkt ist allerdings der Datenschutz, es gebe Unklarheiten, was mit den Daten passiere. Bei Gesundheitsdaten solle man diesbezüglich sehr vorsichtig sein und sich die AGB genau durchlesen, mahnen die Tester.
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Über die Sinnhaftigkeit eines solchen Vergleichs von so unterschiedlichen Versorgungsformen, von denen fast jede ihre Daseinsberechtigung hat, lässt sich wohl trefflich streiten. Zumal es vermutlich sehr von der persönlichen Erwartungshaltung abhängt, was man für sich selbst am geeignetsten empfindet.
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