Neuregelungen in 2020

Das ändert sich für Apotheker im kommenden Jahr

Berlin - 23.12.2019, 14:00 Uhr

Für Apotheker und ihre Mitarbeiter stehen 2020 einige Neuregelungen an. DAZ.online hat einen Überblick zusammengestellt. (c / Foto: imago images / bonn-sequenz)

Für Apotheker und ihre Mitarbeiter stehen 2020 einige Neuregelungen an. DAZ.online hat einen Überblick zusammengestellt. (c / Foto: imago images / bonn-sequenz)


Höhere Tariflöhne, mehr Urlaub, TI-Anbindung

Höhere Löhne für Apothekenmitarbeiter, Studenten und Azubis

Die Apothekengewerkschaft Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) haben sich kurz vor Weihnachten noch auf einen neuen Gehaltstarifvertrag geeinigt. Alle Apothekenmitarbeiter und Auszubildende sollen ab dem 1. Januar 2020 mehr Lohn bekommen, und zwar 1,9 Prozent. 2021 kommt dann eine weitere Erhöhung um 1,5 Prozent dazu. Außerdem soll es schon ab 2020 einen Urlaubstag zusätzlich geben.

Die neuen Gehaltstabellen, die ab dem 1. Januar 2020 gelten, können Sie nochmals hier einsehen.

Telematikinfrastruktur

Mit dem Digitale Versorgung Gesetz (DVG) hat der Gesetzgeber eine neue Frist für Apotheker beschlossen. Demnach müssen sich die Pharmazeuten bis Ende September 2020 an die Telematikinfrastruktur anbinden – eine digitale Datenstruktur, in der künftig Informationen im Gesundheitswesen zwischen Heilberuflern ausgetauscht werden können. Die für Apotheker wichtigsten Anwendungen innerhalb der sogenannten „TI“ werden das E-Rezept und der E-Medikationsplan sein. Beide Anwendungen sollen in den kommenden Monaten noch weiter getestet werden.

Ob sich die Apotheker auch flächendeckend bis zum Herbst 2020 an die TI anschließen können, ist allerdings fraglich. Zunächst müssen noch diverse Hard- und Software-Änderungen in den Apotheken vorgenommen werden. Dann stehen Feldtests an. Die ABDA hatte den Gesetzgeber zuletzt um einen Aufschub bis Ende 2020 gebeten.

Allerdings: Sanktionen müssen die Apotheker zunächst nicht fürchten, wenn sie sich nicht rechtzeitig anschließen. Während die Ärzte Honorar-Einschnitte hinnehmen müssen, hat der Gesetzgeber darauf bei Apothekern verzichtet.

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E-Rezept

Von einer weiteren Frist werden die Apotheker zumindest indirekt betroffen sein: Bis zum 30. Juni 2020 sollen die erforderlichen Maßnahmen (Spezifikationen und Zulassungsverfahren) geschaffen werden, damit ärztliche Verordnungen für apothekenpflichtige Arzneimittel in elektronischer Form übermittelt werden können. Dieser Auftrag für die E-Rezept-Spezifikationen liegt bei der Gematik, in der auch der Deutsche Apothekerverband (DAV) sitzt. Erst wenn die Spezifikationen zum E-Rezept bekannt sind, gibt es einheitliche Vorgaben für die Übermittlung des E-Rezeptes.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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5 Kommentare

Das Land ist fertig...

von Klugscheißer am 24.12.2019 um 17:14 Uhr

Geiz ist Geil und die GIER unendlich, den Patienten und Kranken will man garnicht helfen, sondern nur wie immer Kohle machen...man brauch ja ein Lohnausgleich durch den geringen Umsatz wegen der Internet-Apotheke....warum heißen die Krankenhäuser nicht Gesundmacherhaus ? ganz einfach man braucht die Kranken ...sonst wäre man arbeitslos ...Pharma Apotheken usw...

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Tolles Geschenk

von Stefan Haydn am 24.12.2019 um 11:45 Uhr

Ist doch super, dass wir mehr Geld für Verwaltungstätigkeit bekommen, dass wir dann gleich an die Angestellten für ihre Arbeitstätigkeit weiterreichen können.
Honorar ist für mich aber was anderes und da werden wir seit nunmehr 15!! Jahren nicht nur beschissen, sondern gewaltig betrogen!

Wann klagen wir endlich mal vor dem Bundesverfassungs- oder Sozialgericht, so wie die Ärzte dies schon taten?

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BTM und Notdienst

von Karl Friedrich Müller am 24.12.2019 um 8:28 Uhr

Anpassungen haben NICHTS mit Honorar zu tun!
Dazu ist es lächerlich wenig. Zu wenig, um als "Honorar" durchzugehen. Almosen trifft es eher.
Unsere glorreiche Schweige-ABDA konnte sich nie durchringen, ein höheres Honorar zu fordern. nach 15 Jahren wäre das nicht zu viel verlangt. Nein, man will wieder viel mehr Bürokratie und weitere "Dienstleistungen", die für lächerliche Almosen angeboten werden. Das Preisdumping läuft schon, etwa 3,99€ (oder so) für Impfungen. Das ist nicht mal die Hälfte des Honorars der Ärzte.
Lügen brauch ich nicht auf den Tisch zu Weihnachten Tacheles, bitte!
Ach ja, Bürokratie: Die neuen Vereinbarungen zum Rahmenvertrag sind teilweise wieder nicht nachzuvollziehen und bringen weitere Probleme.
Warum wird im Parallelmarkt die Preisgrenzenregelung aufgehoben?
Zum Beispiel: Warum gilt ein Import AM über der Preisgrenze als unwirtschaftlich? Importe sind dermaßen unzuverlässig lieferbar, das hier jede Regelung unsinnig ist.
Bin schon wieder genervt.

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AW: BTM und Notdienst

von Karl Friedrich Müller am 24.12.2019 um 10:25 Uhr

im Grund gibt es nichts Positives.
Wiederholungsrezepte? Was genau heißt das? Wie wird das gestaltet? wieder so, dass die Oberschlauen mit Beziehungen abstauben (nicht nur die Versender). Muss die Wiederholung immer in 1 Apotheke geholt werden?
Bonpflicht ist einfach eine Psychose des BMF, der SPD und Scholz. Die uns viel Zeit! kostet, Aufwand und Geld.
Immer noch Apotheken"Stärkungs"Gesetz. Ist es nicht. es ist das Gegenteil und das "V" in der Abkürzung steht für "Versand" und nicht für "VorOrt" Apotheken.
Die PTA werden um eine bessere Anerkennung ihres Beruf betrogen, dank ABDA.
Selbstverständlich wieder sehr viel mehr Kosten für die Apotheken: höhere Tarife, mehr Urlaub und die TI, bei der die Unsicherheiten immer stärker werden. Und das kostet natürlich auch.
Finanziert durch die angebliche "Honorarerhöhung".
Das finanziert nicht mal einen Bruchteil davon!
Das eRezept, das eigens für DocMorris geschaffen wird, die APPS dazu für die Softwarehäuser, nicht zu vergessen für die Datenkraken, Ich bin überzeugt, dass Spahn überall mit abkassiert.,
Das alles ist eine unglaubliche ZUMUTUNG für uns und den Versicherten, das gesamte Gesundheitswesen und den dort Beschäftigten.
Schmidt tritt zurück und Nachfolger evtl Kiefer? Dann ändert sich doch nichts!
Wir brauchen neue, dynamische Leute, die und auch VERTRETEN!

AW: BTM und Notdienst

von Karl Friedrich Müller am 24.12.2019 um 11:19 Uhr

und wünschen würde ich mir, dass das Apotheken Tourette Syndrom bei allen, besonders bei Politik, GKV Und Krankenkassen endlich mal aufhören würde.
Das ist doch nicht mehr normal.
Für die Zukunft eine ehrliche, gute und effektive Zusammenarbeit. Für den Erhalt des Gesundheitswesen, zum Nutzen von Patenten und Mitarbeitern, nicht für Konzerne. Die gehören eleminiert.
Weg vom Zwang zum Gewinn,, vor allem in Krankenhäusern, bei denen immer klarer wird, wo es hinführt: Zur Vernachlässigung der Kranken, dafür unnötige Behandlungen, nur weil es Geld bringt. Die Berichte über KH, die Kinder abweisen und im Extremfall sterben lassen müssen, sprechen eine deutliche Sprache. Es ist zu vermuten, dass es bei den Erwachsenen nicht besser aussieht.
Das wär schön
Leider ist das ein unerfüllbarer Traum.

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