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Die ABDA-Spitze wird das Engagement des Pharmaziestudenten Benedikt Bühler für ein Rx-Versandverbot nicht unterstützen. Bei der standespolitischen Diskussion im Rahmen des Pharmacon-Kongresses begründete ABDA-Präsident Friedemann Schmidt die Haltung mit der Beschlusslage der Mitgliederversammlung und des Deutschen Apothekertages. Schmidt nutzte das Forum auch, um allen Zuschauern zu demonstrieren, wie man selbst am besten von einem Rx-Versandverbot Abstand nehmen kann.
Die standespolitischen Diskussionen des Fortbildungskongresses Pharmacon der Bundesapothekerkammer in Schladming fallen seit einigen Jahren immer wieder in eine Zeit mit einer aufgeheizten Stimmung unter den Apothekern: War es Anfang 2018 das Honorargutachten des Bundeswirtschaftsministeriums, auf das die ABDA in den Augen vieler Berufskollegen unzureichend reagiert hatte, bewegten zum Jahresbeginn 2019 die Reformvorschläge von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Apotheker.
In diesem Jahr fand die Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer mit der Diskussionsrunde just eine Woche nach der Aufregung um die erfolgreiche Petition zum Rx-Versandverbot des Pharmaziestudenten Benedikt Bühler statt. Dieser hatte bei einem Hintergrundgespräch mit ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz, ABDA-Präsident Friedemann Schmidt und Pressesprecher Dr. Reiner Kern um drei Gutachten gebeten, die im Auftrag der Standesvertretung die politische Forderung nach einem Rx-Versandverbot untermauern. Bühler wird am kommenden Montag sein Anliegen vor dem Petitionsausschuss des Bundestags vortragen.
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Wie DAZ.online in der vergangenen Woche berichtete, verweigerten die ABDA-Vertreter dem Pharmaziestudenten die Herausgabe der Gutachten. Aus ihrer Sicht mache es derzeit keinen Sinn, sich für das Verbot einzusetzen. ABDA-Sprecher Kern wird mit den Worten zitiert: „Wir haben unter anderem erläutert, dass die verfasste Apothekerschaft das Rx-Versandverbot mangels Realisierungschance zugunsten einer Absicherung der Gleichpreisigkeit über das Sozialrecht zurückgestellt hat. Da macht es natürlich keinen Sinn, die Verbotsforderung jetzt wieder durch die Hintertür zu promoten.“
Das Vorgehen der ABDA insgesamt und speziell die Aussage Kerns sorgten für Aufregung im Apothekerlager. Einige Mitgliedsorganisationen – allen voran der Apothekerverband Westfalen-Lippe – wandten sich in Schreiben direkt an den geschäftsführenden Vorstand der ABDA und zeigten sich erschüttert über diese Reaktion.
Schmidt: Petitionen stehen nur Privatpersonen offen
Bei der diesjährigen Diskussionsrunde beim Pharmacon-Kongress war es daher kein Wunder, dass die Bühler-Petition zum Thema wurde. Wie in jedem Jahr hatten die Veranstalter die meisten Fragen der Zuschauer in den Tagen zuvor schriftlich eingesammelt und für die Moderation schwerpunktmäßig zusammengefasst. ABDA-Präsident Schmidt ließ sich, wie zu erwarten, nicht anmerken, ob er die Initiative für das Rx-Versandverbot in irgendeiner Weise gutheiße oder unterstütze – ob als Privatperson oder als Apotheker. In seiner Argumentation gab er formelle Gründe an, warum sich die ABDA oder die Kammern und Verbände gar nicht an einer Petition beteiligen dürfen. Eine Petition stehe nämlich nur Privatpersonen offen.
Inhaltlich gab Schmidt zu Bedenken, dass spätestens seit dem Deutschen Apothekertag 2019 eine eindeutige Beschlusslage der Hauptversammlung bestünde, die vorsehe, das von Gesundheitsminister Spahn auf den Weg gebrachte Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz (VOASG) „konstruktiv kritisch“ zu begleiten. Daher wäre es jetzt ein verheerendes Signal nach außen, wenn einzelne Mitgliedorganisationen die ABDA-Spitze auffordern Bühler zu unterstützen. „Wenn wir jetzt sagen ‚Das war alles nicht ernst gemeint‘ machen wir uns lächerlich“, so Schmidt.
Wie waren die Beschlüsse wirklich?
Doch der ABDA-Präsident hat damit die tatsächliche politische Beschlusslage nur unvollständig wiedergegeben. Die Hauptversammlung der Apotheker hatte auf dem Deutschen Apothekertag im vergangenen September vielmehr beschlossen, den Gesetzgeber aufzufordern, den Bundesratsbeschluss für ein Rx-Versandverbot in das Gesetzgebungsverfahren zum Apotheken-Stärkungsgesetz „ergänzend einzubringen“. Auch die ABDA-Mitgliederversammlung hat das Rx-Versandverbot als Handlungsoption bezeichnet. Dass die ABDA Bühler die Herausgabe der juristischen Gutachten zum Rx-Versandverbot verweigert, wird also zurecht von vielen Apothekern und Mitgliedsorganisationen kritisiert.
Um der Diskussion in Schladming doch noch eine persönliche Note zu verleihen, verriet Friedemann Schmidt den Zuschauern, wie er es selbst geschafft hat, sich von der Forderung nach einem Rx-Versandverbot zu lösen. Dies sei politisch nämlich genau so aussichtslos, wie bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ein Tempolimit auf Autobahnen zu fordern oder Grünen-Chefin Annalena Baerbock für eine Widerspruchslösung in der Organspende zu gewinnen. Man solle einmal laut „Buuuh“ rufen und sich dann zurücklehnen und nach vorne schauen. Diese Aussage kritisierte Bayerns Ex-Kammerpräsident Dr. Ulrich Krötsch: Man dürfe nach einem „Buuuh“-Ruf nicht einfach das Denken und Handeln einstellen.
31 Kommentare
F, Schmidt Bühler
von Alexander Zeitler am 27.01.2020 um 1:51 Uhr
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ABDA-Präsident Schmidt: Treten Sie sofort zurück!
von Dr. Friederike Friedrich-Harder am 26.01.2020 um 19:42 Uhr
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ABDA
von Gebhard Reich am 25.01.2020 um 17:01 Uhr
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Sind Auslandspodiumsgespräche noch zeitgemäß?
von Heiko Barz am 25.01.2020 um 13:07 Uhr
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Zahlung einstellen
von Dr. Baehs am 24.01.2020 um 23:23 Uhr
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AW: Zahlung einstellen
von Elke Obendorf am 25.01.2020 um 9:28 Uhr
Nichts
von Kamil am 24.01.2020 um 20:56 Uhr
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StandesZERtretung
von Christina Hiller am 24.01.2020 um 20:47 Uhr
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Nur noch peinlich
von J.M.L. am 24.01.2020 um 17:21 Uhr
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Es reicht.....
von Marco Luckhardt am 24.01.2020 um 14:22 Uhr
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Nicht "wir" machen uns lächerlich!
von JF am 24.01.2020 um 12:25 Uhr
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Für mich ...
von Thorsten Dunckel am 24.01.2020 um 11:02 Uhr
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buuuuuuuh!
von Pille Palle am 24.01.2020 um 10:51 Uhr
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Abgehoben
von Reinhard Rokitta am 24.01.2020 um 10:36 Uhr
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AW: Abgehoben
von Dieter Dosquet am 24.01.2020 um 13:28 Uhr
Lächerlich?
von Roland Mückschel am 24.01.2020 um 10:26 Uhr
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Kein Wunder!
von Cornelius Zink am 24.01.2020 um 10:22 Uhr
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Schmidt MUSS zurücktreten
von Stefan Heider am 24.01.2020 um 9:54 Uhr
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lächerlich
von pille62 am 24.01.2020 um 9:47 Uhr
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Buh...
von Hummelmann am 24.01.2020 um 9:42 Uhr
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AW: Buh
von Dirk Krüger am 24.01.2020 um 15:32 Uhr
Wen die ABDA so alles lächerlich macht
von Rainer W. am 24.01.2020 um 9:20 Uhr
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Lächerlich ?
von Dr. Alfred Stuhler am 24.01.2020 um 8:45 Uhr
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Scheuer u. Co.
von Jan Kusterer am 24.01.2020 um 8:30 Uhr
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.
von Anita Peter am 24.01.2020 um 5:57 Uhr
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Lächerlich
von Reinhard Rodiger am 23.01.2020 um 23:58 Uhr
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Zurücklehnen
von Ulrich Ströh am 23.01.2020 um 22:33 Uhr
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Lächerlich
von peter am 23.01.2020 um 22:24 Uhr
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Lächerlich
von Ulrich Plemper am 23.01.2020 um 21:25 Uhr
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machen?
von Pharmi am 23.01.2020 um 21:18 Uhr
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Schmidt
von Conny am 23.01.2020 um 21:00 Uhr
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