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Drei Jahre Cannabis-Gesetz
Barmer: In Bayern ist Cannabis besonders gefragt
Regionale Unterschiede bei den Bewilligungen
Die aktuelle Barmer-Analyse zu Cannabis-Verordnungen wirft auch einen Blick in das regionale Verordnungsgeschehen. Sie zeigt, dass in den vergangenen knapp drei Jahren die meisten Anträge auf Kostenübernahme cannabishaltiger Präparate in Bayern gestellt wurden – nämlich 3029. An zweiter Stelle folgt Nordrhein-Westfalen mit 2871 Anträge, an dritter Baden-Württemberg mit 1310 Anträgen. „In Bayern gibt es auch deshalb so viele Cannabis-Verordnungen, weil es dort sei Mitte der 90er-Jahre einen Forschungsschwerpunkt an der Universität München gab. Dementsprechend erfahren sind die Ärzte mit der Formulierung der Anträge“, erklärt Marschall. Dies sei nicht überall in gleichem Maße der Fall, wodurch es in manchen Regionen zu niedrigeren Bewilligungsquoten kommen könne. Diese reichten von 77,8 Prozent in Sachsen-Anhalt bis hin zu 56,4 Prozent in Hessen.
„Wenn in manchen Regionen viel weniger Cannabis-Anträge bewilligt werden können als in anderen, kann dies auch an Informationsdefiziten und fehlerhaften Anträgen liegen. Hier ist zusätzliche Aufklärung erforderlich“, sagt Marschall.
Und wie sieht es mit den Verordnungszahlen aus? Barmer-Versicherte bekamen seit März 2017 fast 83.000 Packungen cannabishaltiger Präparate im Wert von etwa 35,3 Millionen Euro verordnet. Darunter waren fast 20.000 „Packungen“ unverarbeiteter Cannabisblüten. Marschall sieht dies mit einer gewissen Skepsis: Anders als Rezepturen und Fertigarzneimittel wiesen Blüten sehr unterschiedliche Wirkstoffmengen auf und seien daher schwer dosierbar. Zudem seien Cannabisblüten auch teurer als cannabishaltige Kapseln und Sprays. Nicht zuletzt sei die Nachfrage nach Cannabisblüten so hoch, dass es mitunter zu Lieferengpässen kommen könne.
1 Kommentar
Cannabis in Bayern
von Roland Mückschel am 07.02.2020 um 18:24 Uhr
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