Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

16.02.2020, 08:00 Uhr

Leichterer Umgang mit Lieferengpässen, aber die Ursachen bleiben. (Foto: Andi Dalferth)

Leichterer Umgang mit Lieferengpässen, aber die Ursachen bleiben. (Foto: Andi Dalferth)


14. Februar 2020

Die ABDA freut sich über die Maßnahmen gegen die Arzneimittel-Lieferengpässe, die der Deutsche Bundestag mit dem Faire-Kassenwettbewerb-Gesetz beschlossen hat: Patienten müssen künftig keine Mehrkosten bei Nichtlieferbarkeit fürchten, und Präparate können leichter ausgetauscht werden – „das ist fair und vernünftig“, freut sich der ABDA-Präsident. Aber er macht auch deutlich, dass der hohe zeitliche und organisatorische Mehraufwand durch Lieferengpässe in den Apotheken vergütet werden muss. Vollkommen richtig, Herr Präsident, aber welche Initiativen gibt es dazu?

 

Es war wieder eine ansehnliche Veranstaltung, der diesjährige Kooperationsgipfel des Bundesverbandes der Deutschen Apothekenkooperationen (BVDAK) unter Leitung von Stefan Hartmann. Es ist ein Kongress zum Netzwerken, die Zahl der Teilnehmer, vornehmlich aus der Industrie, von Großhandlungen, von Kooperationen und Apothekendienstleistern, näherte sich der 500er-Marke. Sein Eingangsstatement nutzte Hartmann, um seine Positionen deutlich zu machen: Eine Erhöhung des Apothekenhonorars ist seit 15 Jahren überfällig. Und ein Rx-Versandverbot bleibt das oberste Ziel für ihn. Er bedauert, dass sich die ABDA von diesem Ziel verabschiedet hat. In den Modellprojekten Grippeimpfungen in Apotheken sieht er eine Jahrhundert-Chance für die Apotheke. Wenn Apotheker diese Chance nicht nutzten, seien sie allerdings „tot“, so ein echter Hartmann-Spruch. Er kann sich vorstellen, dass Apotheken 15 Euro plus Mehrwertsteuer plus Impfstoff für diese Leistung bekommen sollten. Mit Freude sieht er auch den liberalisierten Botendienst, auch wenn er sich nicht immer gewinnbringend abbilden lässt, Hartmann sieht ihn als aktives Wettbewerbsinstrument. Und was die ABDA betrifft: Da wünscht sich Hartmann echte Strukturreformen und vor allem: Es fehlt an Visionären, Strategen und Profis in der ABDA. Da kann man allerdings nur schwer widersprechen, mein liebes Tagebuch. Der Kooperationsgipfel bot wieder einen bunten Mix an Vorträgen über Politik (z. B. Stern-Kolumnist Hans-Ulrich Jörges über Hinter- oder Abgründe in der Politik), Innovatives (z. B. Mini-Tablettenpresse fürs Apothekenlabor), zum E-Rezept und digitalen Entwicklungen, zum Impfen in Apotheken (Prof. May zeigt, wie’s machbar ist und worauf’s ankommt) und zur Frage, was Same Day Delivery (SDD) für die Apotheke bedeutet (Pechmann: das lässt sich primär für den stationären Kunden einsetzen, weniger für den Onliner). Ein erfrischender Gipfel.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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6 Kommentare

Kanzler oder Kanzlerin

von Bernd Jas am 16.02.2020 um 20:26 Uhr

Frau Merkel steht im Ausgabenbereich etwa bei 3,7 - 4,7 BILLIONEN €. (Lt. Dr. Daniel Stelter)
Geht noch mehr Schopping-Queen?
Diese Schulden reichen etwa für die nächsten 10 Generationen, mit der Voraussetzung einer sofortigen Vollbremsung der Staatsverschuldung, ansonsten geht das exponentiell weiter.
Es grüßen die abzubauenden AKW´s, die Energiewende, der Green-Deal, diverse Kleibauprojekte, die Draghi-Gelddruckmaschiene, die Niedrigzinspolitik, Rentensubventionierung (merkelt kein Mensch, soll auch nicht) ....und und und... vor allem die sozialistische Planwirtschaft.

Herr Kerlag, WIR SIND AUSVERKAUFT inklusive unserer Apotheken.

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Arge (Ver-) Standeszweifel

von Bernd Jas am 16.02.2020 um 15:33 Uhr

Guten Morgen Herr Ditzel,
guten Morgen liebe Knötterköppe,

wo Sie grad´sagen au weia Herr Ditzel, auch wenn ein Herr Kippels beschwichtigend vermeldete:
„Wenn nicht bald was kommt, dann fordern die Mitglieder der AG Gesundheit der Union das Rx-Versandverbot.“

- können wir davon ausgehen, dass je vehementer und bruststärkender eine solche Forderung vor Apothekern gestellt wird, die AG-Gesundheit sicherlich auch bald wieder von der Bildfläche verschwunden sein wird.
Die ABDA macht dann was sie immer macht; auf bessere Zeiten hoffen.

Jou Herr Ditzel, unsere kleine Apothekenpolitik, … wird immer mehr zum Abbild des Gesamtgeschehens. Daher kann man davor die Augen nicht verschließen.
Erinnern Sie sich doch mal an die letzte Stichwahl des Parteivorsitzes und an das Hauen und Stechen was dieser vorausging. Da war Friedrich Merz auch erst mit den meisten Stimmen an der Pool-Position. Da es aber wesentlich Stromlinienförmiger geht, wurde mal eben mit der Black-Rock-Glocke geläutet, und schon war der Wandel zum ach so bösen Kapitalisten vollzogen, der so gar nicht in die sozialistische Planwirtschaft (siehe unsere kleine Apothekenpolitik) passt. Techtelmechtel mit MM passten da schon eher ins Konzept.
Die Nichtlieferbarkeiten sind ein ganz klarer Ausdruck dieser Politik und der Allmacht der KK. Überregulierung bis alle wieder Schlange stehen.
Alle Sonder-PZN vom Faktor 2. , 3. und 4. tragen seit geraumer Zeit bei uns den Nachsatz:
„Mit freundlichen Grüßen
Ihre Mangelverwaltung“
Ohne diese kleinen, mit schwarzem Humor gepuderten Bissigkeiten, ist es gar nicht mehr zum aushalten. Und was anderes ist es auch nicht, als planwirtschaftliche Mangelverwaltung!

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Knötterzentrale

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AW: Arge (Ver-) Standeszweifel

von Thomas Kerlag am 16.02.2020 um 18:16 Uhr

Wir brauchen keinen Kanzler, der den Ausverkauf Deutschlands vorantreibt

AW: Arge (Ver-) Standeszweifel ... können mit unserem Verstand noch ganz andere Dinge vollbringen ...

von Christian Timme am 16.02.2020 um 20:09 Uhr

@T.Kerlag ...
Also wenn ich die Wahl zwischen Herrn Oberhänsli bzw. Spahn und Herrn F. Merz hätte liegt mir letzterer näher ... dieser ex. BlackRock Typ ist wirklich Intelligent und kann das auch "rüberbringen", die Zwischentöne passen auch noch ... wenn jetzt der Wähler zu dämlich ist ... ist der für immer weg ... und wie alle sitzen wieder dumm da ... und alles bleibt wie es ist. Herzlichen Glückwunsch ... für diese "teilende Einstellung" ...

ZAVA/ex-DrEd: Und wer lenkt NOVENTI ...?

von Gunnar Müller, Detmold am 16.02.2020 um 9:32 Uhr

Wohl doch der FSA e. V. als einiger Gesellschafter.
Dessen Vorstand:
Florian Picha, Internationale Ludwigs-Apotheke, München;
Jürgen Frasch, Rathaus-Apotheke, Weinstadt, 1. Vorsitzender;
Dr. Fritz Grasberger, Alte Stadt-Apotheke, Miesbach, 2. Vorsitzender;
Andreas Buck, 7 Schwaben Apotheke, Laupheim; und:
Mathias Arnold, Lilien-Apotheke, Halle
- im Nebenjob ABDA-Vize ...

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Wurm oder Apotheker ... oder geht auch Apotheker und Wurm?

von Christian Timme am 16.02.2020 um 9:26 Uhr

Man stelle sich vor ... die ABDA zieht vor das EuGH und klagt "gleiches Europarecht für ALLE" ein ... wenn schon Würmer ... dann bitte auch in Deutschland. Hier heißt der Grundgedanke ... was nicht verhindert werden kann ... wird gefordert und damit gefördert. Damit hätte die ABDA wenigstens im Abgang noch etwas erreicht ... "Würmer vereinigt euch" ...

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