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Corona-Forschung in Bonn
Rheinland Studie integriert groß angelegten Antikörpertest
Wann ist ein Antikörpertest zuverlässig?
Die „Rheinland Studie“ arbeitet bei dem Projekt eng zusammen mit dem Institut für Virologie an der Berliner Charité. Das Labor von Christian Drosten wird die in Bonn gesammelten Blutproben auf spezifische Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus untersuchen. Vor kurzem hatte Drosten sich zu der sogenannten „Heinsberg-Studie“ des Virologen Hendrik Streeck von der Universität Bonn geäußert, die ebenfalls auf dem Antikörpernachweis für eine überstandene Infektion beruhte.
Die bislang verfügbaren Tests könnten Antikörper gegen das neue Coronavirus nicht sauber von Antikörpern gegen endemische Coronaviren unterscheiden, an denen in der Erkältungssaison viele Menschen erkranken, hatte Drosten in einem Press Briefing des Science Media Centers am 9. April 2020 erklärt.
Er interpretiert eine ELISA-Reaktivität in dem Euroimmuntest, den Streeck verwendet hatte, nur als Reaktivität und nicht als Diagnose. Diagnose im virologischen Labor bedeute, dass man zusätzlich einen Bestätigungstest machen müsse, zum Beispiel den Neutralisationstest.
Erst dann sei man bei geringeren Falsch-Positiv-Raten. Außerdem hätte man in der Studie angeben müssen, wie viele in der Bevölkerung sich denn dort laut PCR-Untersuchung vorher bekanntermaßen infiziert hatten. Auch dazu habe es bei Streecks Pressekonferenz keine Auskunft gegeben. Nähere Einzelheiten zu den methodischen Unwägbarkeiten und einzuhaltenden Prinzipien solcher Studien sind in dem Press Briefing des Science Media Centers nachzulesen.
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