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E-Rezept
Modellprojekt aus Westfalen-Lippe als Blaupause für Verfügbarkeitsanfrage?
Seitdem die Gematik ihre Spezifikationen für die E-Rezept-App vorgelegt hat, rätseln die Apotheker, wie eine mögliche Verfügbarkeitsanfrage in den Apotheken für verschreibungspflichtige Medikamente aussehen könnte. In Westfalen-Lippe haben Ärzte und Apotheker bereits ein System erprobt, das als Vorlage für eine bundesweite Lösung dienen könnte.
Mitte Mai hat die Gematik die Spezifikationen für die E-Rezept-App vorgelegt. Ein Passus darin sorgte für Unruhe unter den Apothekern: Eine mögliche Erweiterung der Basisfunktionen könnte eine Verfügbarkeitsanfrage für das verordnete Medikament per App sein. „Eine zusätzliche Funktionalität ist beispielsweise die Verfügbarkeitsabfrage der Verordnung in einem Warenwirtschaftssystem“, heißt es wörtlich in dem Papier der Gematik. Wie genau dieser Prozess ablaufen soll, ist nicht näher beschrieben. Auch eine Klarstellung der ABDA ließ viele Fragen offen. Zwar betonte die Standesvertretung, sie wolle keine „gläserne Apotheke“ – wie die Anfrage aber aussehen könnte, ohne dass die App die Bestände automatisch prüft, darauf lieferte die ABDA keine Antwort.
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Westfalen-Lippe ist bereits einen Schritt voraus: Dort haben die örtliche Apothekerkammer und die Kassenärztliche Vereinigung ein Modellprojekt mit dem Namen „Frag‘ das A“ entwickelt, das eine Verfügbarkeitsanfrage beinhaltet, um den Patienten während der Notdienstzeiten das Beschaffen von dringend benötigten Medikamenten zu erleichtern. Dazu statteten Ärzte und Apotheker die allgemeinmedizinischen und pädiatrischen Notdienstpraxen in den Modellregionen Bochum und Detmold mit Infostellen aus, die auf die vier nächstgelegenen Notdienstapotheken hinweisen.
Diese Infostellen können die Patienten nutzen, um sich in den Apotheken zu erkundigen, ob ihr verordnetes Arzneimittel vorrätig ist. Kammer und KV testeten laut einer gemeinsamen Mitteilung vom Januar 2019 mehrere Wege, wie die Apotheker von der Anfrage erfahren. „So werden einige Apotheken-Teams mit einer Smartwatch ausgestattet, auf der die Informationen über eine Rezeptanfrage eingehen“, schreiben die Heilberufler. „Dreh- und Angelpunkt ist aber eine Applikation, die in den Apotheken die Anfragebearbeitung steuert.“
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Diese kostenfreie Web-App ist online unter www.frag-das-a.de verfügbar. Besonders wichtig dabei: Die Applikation soll auch die Kommunikation zwischen dem verordnenden Arzt und der abgebenden Apotheke verbessern. Per Chatfunktion kann der Apotheker demnach beispielsweise bei unklaren Verordnungen, bei Arzneimittelunverträglichkeiten oder Lieferengpässen direkt Kontakt zum Verordner aufnehmen. „Dieser heilberufliche Austausch zwischen Arzt und Apotheker stellt den wesentlichen Mehrwert des Projekts dar“, betonen AKWL und KVWL.
Evaluation steht noch aus
Das Modellprojekt war für drei Monate angelegt. Es beteiligten sich insgesamt 283 Apotheken und vier Notfallpraxen. Auf die Auswertung werden die Apotheker noch ein wenig warten müssen: Wie DAZ.online von der Kammer erfuhr, hat sich die Evaluation des Projekts bedingt durch die Coronavirus-Pandemie verzögert und läuft derzeit noch.
1 Kommentar
App Verfügbarkeitsabfrage von Arzneimitteln
von Walter Wolf am 29.06.2020 um 20:47 Uhr
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