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SARS-CoV-2-Antikörpertests
Cochrane-Review findet keine Belege für ausreichende Genauigkeit
Was sind die Schlussfolgerungen dieses Reviews?
Trotzdem glauben die Cochrane-Autoren aus ihrem Review eine Reihe von Schlussfolgerungen ziehen zu können. Ihrer Meinung nach können Antikörpertests eine nützliche Rolle in der Erkennung einer COVID‐19-Infektionen spielen, jedoch kommt es ganz entscheidend auf den Zeitpunkt an, zu dem getestet wird. In der ersten Woche nach Beginn der Symptome ist die Empfindlichkeit offenbar zu niedrig, als dass sie eine primäre Rolle für die Diagnose von COVID-19 spielen könnten. Sie könnten aber ergänzend zu anderen Tests eingesetzt werden oder wenn RT-PCR-Tests negativ sind oder nicht durchgeführt werden.
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Außerdem sprechen sie Antikörpertests eine nützliche Rolle für den Nachweis früherer SARS-CoV-2-Infektionen zu, wenn sie 15 oder mehr Tage nach auftretenden Symptomen verwendet werden. Wie gut sie allerdings ein paar Wochen nach Symptombeginn noch funktionieren, konnten die Autoren nicht ableiten, weil es dazu keine Untersuchungen gibt. Sie sind sich deshalb unsicher, ob Antikörpertests für Seroprävalenzerhebungen für Zwecke des öffentlichen Gesundheitsmanagements tatsächlich nützlich sind. Genährt wird dieser Zweifel auch dadurch, dass die Sensitivität hauptsächlich bei stationären Patienten evaluiert wurde. So bleibt unklar ist, ob die Tests auch niedrigere Antikörperspiegel erkennen können, wie sie wahrscheinlich bei milderer und asymptomatischer COVID-19-Krankheit beobachtet werden. Hierzu fordern sie dringend weitere Forschung. Der Cochrane-Review soll im Lichte neuer Erkenntnisse regelmäßig aktualisiert werden.
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