Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

12.07.2020, 08:00 Uhr

Die Plattformeritis greift um sich. Mitmachen oder lassen? (Foto: Alex Schelbert)

Die Plattformeritis greift um sich. Mitmachen oder lassen? (Foto: Alex Schelbert)


7. Juli 2020

Die Super-Leistungen unserer Apotheken in der Pandemie sind das eine, aber Auswirkungen auf einen Schub fürs Rx-Versandverbot oder gar die Petition von Benedikt Bühler wird dies trotzdem nicht haben – ist sich Martina Stamm-Fibich (SPD), stellvertretende Vorsitzende des Petitionsausschusses im Bundestag, sicher. Nun, mein liebes Tagebuch, so sieht’s aus: Mit guter Arbeit können wir keine Punkte sammeln für ein Rx-Versandverbot. Für die SPD-Politikerin ist es klar: Ein Rx-Versandverbot wäre rechtlich kaum haltbar, die europarechtlichen Hürden wären zu groß, um pauschal den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zu verbieten. Stamm-Fibich ist überzeugt, dass wir Apothekers mit dem VOASG besser bedient sind, auch wegen der vergüteten Dienstleistungen, die kommen sollen. Und sie verspricht, dass bei den Beratungen zum VOASG im Bundestag der Wunsch von uns Apothekers nach einer angemessenen Honorierung unserer Leistungen in der Pandemie eine Rolle spielen wird. Vor allem die Ausweitung der Notdienstversorgung und des Botendienstes sowie die Möglichkeit, im bestimmten Rahmen in den Apotheken zu impfen, bewertet Stamm-Fibich positiv. Was da unterm Strich letztlich herauskommt und übrig bleibt, mein liebes Tagebuch, werden wir sehen.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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5 Kommentare

RXVV ist tot

von Dr. Radman am 12.07.2020 um 12:55 Uhr

RXVV ist tot. Wenn wir im letzten DAT Rückgrat und Beharrlichkeit gegenüber Spahn gezeigt hätte, gäbe es sicher heute RXVV. Wer mit seinen guten Karten (RXVV im Koalitionsvertrag) nicht gut spielt, gewinnt derjenige der pokert. Und Spahn hat gepokert und gewonnen. So ist das.

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AW: RXVV ist tot

von Anita Peter am 12.07.2020 um 15:38 Uhr

Spahn und Co. lachen sich doch schlapp über uns.
Ohne ein RXVV wird es keine gleichlangen Spiesse mehr geben. Das fängt beim Fremdkapital an, geht über den Kontrahierungszwang, und hört bei den Einkaufskonditionen auf. Wir können mit dem Versand nicht konkurrieren. Es bleibt auf lange Sicht bei uns nur noch die Akutversorgung, die BTM Versorgung, Rezepturen etc hängen. Der "Beratungsklau" wird ebenso zunehmen. Den NN dürfen wir natürlich noch machen.

Die Politik ist nicht im geringsten an gleichlangen Spiessen interessiert. In 2 Jahren wird es keinen deutschen Versender in nennenswerten Größe mehr geben. Die haben wenigsten noch schön Kasse gemacht.

Wenn keine gleichlangen Spiesse über das RXVV hergestellt werden, dann sollte man auch das FBV endgültig beerdigen, den Kontrahierungszwang beenden, die Pflicht zum NN beenden und die PB im Einkauf beenden, denn das ist alles nichts anderes als Inländerdiskriminierung. Da können die Gerichte urteilen was sie wollen. Diskriminierung ist Diskriminierung, ergal wie gross oder klein der Diskriminierte ist. Ein bisschen schwanger gibt es auch nicht.

AW: RXVV ist tot

von Conny am 12.07.2020 um 20:47 Uhr

Die Delegierten waren erbärmlich und feige.

Dummheit ist die Basis zur Selbstzerlegung ... und letzteres ist bereits Intelligenz ...

von Christian Timme am 12.07.2020 um 8:31 Uhr

Während die Apotheken unter den Marktpartnern "aufgeteilt" werden ... wird die Zahl der Apotheken weiter zurückgehen. Wenn dann die "Nabelschau" vorbei ist ... wird sich der Großteil der verbleibenden "Apotheken" von Amazon & Co. kaufen lassen (müssen). Das ist dann Marktwirtschaft ...

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RxVV und e-Rezept

von Karl Friedrich Müller am 12.07.2020 um 8:22 Uhr

Laschet und Tönnies. Ein Muster, dass es auch bei Apotheken gibt?
Wenn Laschet meint, ab jetzt (!) ginge es bei Schlachtbetrieben nach Gesetz. Was war vorher? Wurde ein Konzern gegen die Kleinen unterstützt? Oder weggesehen, dass die Leitung möglichst viel Gewinn macht? Und die Mitarbeiter in unwürdigen Verhältnissen leben müssen? Wer war hier eigentlich das arme Schwein?
Macht Spahn und deine Vorgänger eigentlich etwas anderes? Oder die Politik und Gerichte? Wieder gab es ein skandalöses Urteil zur Rx Boni. Konzerne unterstützen, egal wie die Rechtslage ist und der Rest, auch die Bevölkerung kann sehen, wo er bleibt?
Diese Einstellung der Politik kann nicht so bleiben. Und wenn ich das Gegreine sehe während der Corona und nun ist alles beim Alten. Die Betriebswirtschaftler bekommen Oberhand, Krankenhäuser geschlossen, die Pflege, Ärzte, Apotheken einen Tritt, Hauptsache, der Rubel rollt zugunsten der Anleger, Konzerne, Heuschrecken.
In der SZ von Samstag stehen einige Leserbriefe über die Corona App. Statt App könnte man auch mal E-Rezept einfügen. Es beklagen sich die Schreiber, dass nur wenige die App tatsächlich nutzen können. Ich hab mich ja schon darüber ausgelassen, dass viele Bürger einfach ignoriert werden, insofern halte ich die Werbung seitens der Apotheken für nicht zielführend. Werden da nicht Leute angesprochen, die sowieso im Versand kaufen? Die will man zurück haben? Lächerlich. Und alle anderen fühlen sich nicht wahrgenommen und benachteiligt, also der weit größere Rest? Vielleicht sogar verunsichert?
Blind und mit Scheuklappen. Es ist schlimm

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