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8. Juli 2020
Kein Zweifel, die Corona-Krise hat das positive Image, das die Apotheke in der Bevölkerung hat, noch einmal verstärkt: Die Apotheken haben eine hervorragende Leistung in den Krisentagen erbracht und vorbildlich gearbeitet. Und so hörte man immer wieder Äußerungen in den letzten Wochen, diese positive Stimmung doch als Rückenwind für eine Kampagne pro Apotheke vor Ort zu nutzen. Mein liebes Tagebuch, leider kam da von der ABDA wenig bis nichts. Anders Kammer und Verband von Nordrhein – sie nutzten diesen Rückenwind und lancierten eine Kampagne mit der „Bild Zeitung“ zu den Themen Digitalisierung, E-Rezept und Botendienst auf regionaler Ebene. Und jetzt steigt der „Zukunftspakt“ (das sind Noweda, Pharma Privat, Apostore, NetDoktor und Burda Verlag) mit ein und hebt die PR-Offensive auf Bundesebene: Die Anzeigen zu diesen Themen sollen in der Kundenzeitschrift “MyLife“ erscheinen mit bundesweiter Verbreitung. Gute Idee, mein liebes Tagebuch, der Bevölkerung muss auf so vielen Kanälen wie möglich nahegebracht werden, dass die Apotheke um die Ecke auch in Zeiten der Digitalisierung die erste und persönliche Anlaufstelle für die Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung ist und vor allem, dass die Apotheke bereit ist fürs E-Rezept ganz nach dem Motto: „Das E-Rezept kommt. Ihre Apotheke ist schon da.“ Da haben die Nordrheiner alles richtig gemacht.
So langsam kommt Schwung in das Thema Modellprojekte für Grippeschutzimpfungen in Apotheken. Es wird auch Zeit, denn Spahn hat die Kassen per Gesetz verpflichtet, mit den Apothekern entsprechende Verträge abzuschließen, wenn die Apotheker sie dazu auffordern. Und Stefan Hartmann, Chef des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK), fühlt sich angesprochen: Er geht auf die AOK Bayern zu, um einen entsprechenden Vertrag für seine Verbandsmitglieder auszuhandeln, und stellt der Kasse ein bayerisches Pilotprojekt vor, ausgearbeitet mithilfe vom Gesundheitsökonomen Professor Uwe May, der so ein Projekt vor Kurzem vorstellte. Nun, mein liebes Tagebuch, das Projekt hat in der Tat Hand und Fuß, doch die Kasse sprang (noch) nicht so recht darauf an. Hartmann fühlt sich nun ein wenig „ausgebremst, aber nicht gestoppt“. Die Gespräche mit der AOK sollen fortgesetzt werden. Aller Anfang ist schwer.
5 Kommentare
RXVV ist tot
von Dr. Radman am 12.07.2020 um 12:55 Uhr
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AW: RXVV ist tot
von Anita Peter am 12.07.2020 um 15:38 Uhr
AW: RXVV ist tot
von Conny am 12.07.2020 um 20:47 Uhr
Dummheit ist die Basis zur Selbstzerlegung ... und letzteres ist bereits Intelligenz ...
von Christian Timme am 12.07.2020 um 8:31 Uhr
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RxVV und e-Rezept
von Karl Friedrich Müller am 12.07.2020 um 8:22 Uhr
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