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Cochrane Review
Lindert Vitamin D chronische Schmerzen?
Vitamin D bei Kniearthrose
McAlindon et al (2013) verabreichten anfänglich täglich 2.000 I.E Cholecalciferol, mit späterer Dosisanpassung, oder Placebo über zwei Jahre. Der anfängliche Vitamin-D-Mangel sei dadurch behoben worden, doch unterschieden sich die Schmerz- und Funktionswerte des Western Ontario und des McMaster Universities Arthritis Index (WOMAC) nicht signifikant. Der „Western Ontario and McMaster Universities Arthritis Index“ ist ein weit verbreiteter standardisierter Satz an Fragebögen, den Angehörige der Gesundheitsberufe verwenden, um den Zustand von Patienten mit Knie- und Hüftgelenkarthrose, einschließlich Schmerzen, Steifheit und physischer Funktion der Gelenke, zu bewerten. Der WOMAC wird auch zur Beurteilung von Rückenschmerzen, rheumatoider Arthritis, juveniler rheumatoider Arthritis, systemischem Lupus erythematodes und Fibromyalgie verwendet.
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Divya Sanghi et al veröffentlichten 2013 eine Studie, in der Patienten mit Kniearthrose 60.000 I.E. Vitamin D täglich über zehn Tage erhielten, gefolgt von der gleichen Dosis einmal monatlich oder anschließend Placebo über zwölf Monate. Dies führte dazu, dass die Teilnehmer in der aktiven Behandlungsgruppe von einem Vitamin-D-Mangel zu Beginn der Studie zu einem Suffizienz-Mangel am Ende der Studie übergingen. Beim Vergleich der durchschnittlichen Veränderungen auf der visuellen analogen Schmerzskala gab es einen signifikanten Unterschied zugunsten der Vitamin-D-Behandlung. „Die Veränderungen der WOMAC-Schmerzskala und die Veränderungen der Gesamtpunktzahl deuteten in dieser Studie ebenfalls auf eine Überlegenheit von Vitamin D gegenüber Placebo hin“, so im Cochrane-Review nachzulesen.
Diffuse Schmerzen und Fibromylagie
In einer Studie mit 25-Hydroxyvitamin D (35 μg täglich an 25 Tagen im Monat, neun Monate) bei Menschen mit Polymyalgia rheumatica nahmen die subjektiven Schmerzen bei Bewegung sowohl in der Vitamin-D- als auch in der Placebogruppe ab, aber die Unterschiede zwischen Placebo und Vitamin D waren gering (Di Munno et al 1989). Unspezifische muskuloskelettale Schmerzen besserten sich – zusammengefasst unter dem kombinierten Endpunkt „viel weniger Schmerzen" und „weniger Schmerzen" – unter einer einmaligen Behandlung mit Vitamin D 150.000 I.E. signifikant verglichen mit Placebo (Schreuder et al 2012).
Eine Studie mit Ergocalciferol 50.000 I.E. zur Behandlung diffuser Schmerzen des Bewegungsapparats erfasste die Schmerzen der Patienten mittels einer visuellen Analogskala, wobei es keinen signifikanten Unterschied zwischen der Vitamin-D- und Placebogruppe gab und die Schmerzmessung anhand einer funktionellen Schmerzskala sogar leicht zugunsten von Placebo ausfiel (Warner et al 2008). Zuletzt fanden Wepner et al 2014 bei Fibromyalgie-Patienten, dass es – nach Cholecalciferol 1.200 bis 2.400 I.E. täglich (Dosis abhängig von den Vitamin-D-Spiegeln) im Vergleich zu Placebo – hinsichtlich der Schmerz- und Lebensqualität Hinweise auf einen Nutzen von Vitamin D gab.
1 Kommentar
Aktualität?
von Sonja Raum am 05.08.2020 um 9:55 Uhr
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