Meningitis – was ist das?
Unter einer Meningitis versteht man eine Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute. Nicht immer ist eine klare Abgrenzung zu einem Befall des Gehirns – einer Meningoenzephalitis – möglich, vor allem bei Kindern. In den meisten Fällen liegt einer Meningitis eine bakterielle oder virale Infektion zugrunde. Häufigste Erreger von bakteriellen Meningitiden sind Meningokokken (Neisseria meningitidis) und Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae), wobei das Erregerspektrum vom Erkrankungsalter abhängig ist.
Bei Neugeborenen (≤ 6Wochen) liegen häufig Infektionen mit Gruppe-B-Streptokokken (Streptococcus agalactiae) und E. coli vor, gefolgt von Listerien (Listeria monocytogenes), Staphylokokken, Klebsiellen, Pseudomonas aeruginosa, Salmonellen und gramnegativen Erregern.
Im Kindesalter sind vor allem Pneumokokken und Meningokokken für eitrige Meningitiden verantwortlich. Seit Einführung der Impfung gegen Haemophilus influenzae ist die Inzidenz invasiver Infektionen mit dem gramnegativen Keim mit Meningitis-Komplikationen stark zurückgegangen.
Die häufigsten Erreger einer bakteriellen Meningitis im Erwachsenenalter sind Pneumokokken und Meningokokken, Listerien, Haemophilus influenzae, Staphylokokken, gramnegative Enterobakterien und Pseudomonas aeruginosa.
Zu den wichtigsten Erregern einer viralen Meningitis bei Erwachsenen zählen Enteroviren wie das Coxsackie-Virus. Aber auch Arboviren, Influenza-, HI-, Herpes- oder FSME-Viren zeichnen für Meningitiden verantwortlich. Weiter treten sie als Komplikation bei Infektionen mit Masern-, Mumps- oder Rötelnviren auf.
Virale Meningitiden zeigen einen akuten Verlauf über Stunden bis Tage, klingen bei Immunkompetenten (Immungesunden) dann häufig spontan ab. Bakterielle (eitrige) Entzündungen der Hirnhäute zeigen einen hochakuten Verlauf, sie stellen stets absolute Notfälle dar und enden – untherapiert – meist innerhalb von Stunden bis Tagen tödlich.
Seit 2011 ist eine invasive Meningokokken-Infektion eine meldepflichtige Erkrankung.
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