Superfood – Beratungswissen Teil 2

Goji-Beeren – das Risiko-Food

Stuttgart - 14.09.2020, 10:30 Uhr

Goji-Beeren werden getrocknet, als Fruchtzubereitung bzw. Konfitüre, als Pulver und in Kapselform, in Nahrungsergänzungsmitteln und Teemischungen auch als Bestandteil verschiedener Rezepturen verkauft. (m / Foto: almaje / stock.adobe.com)

Goji-Beeren werden getrocknet, als Fruchtzubereitung bzw. Konfitüre, als Pulver und in Kapselform, in Nahrungsergänzungsmitteln und Teemischungen auch als Bestandteil verschiedener Rezepturen verkauft. (m / Foto: almaje / stock.adobe.com)


Fazit

Die Frage bleibt, ob Goji-Beeren unsere Ernährung tatsächlich bereichern. Unter ökologischen, aber auch gesundheitlichen Aspekten (Schadstoffbelastung) sind zumindest aus Asien importierte Früchte hierzulande verzichtbar. Die Vitamin- und Mineralstoffversorgung lässt sich durch den Verzehr regionaler Obst- und Gemüsesorten sicherstellen. Nahrungsergänzungsmittel, die Goji-Beeren enthalten, sollten genauso kritisch betrachtet werden wie die völlig überzogenen Wirkversprechen auf diversen Gesundheitsseiten und -Portalen im Internet.

Auf einen Blick

  • Goji-Beeren stammen aus Asien und sind Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin. 
  • Meist wird der Vitamin-C-Gehalt von Goji-Beeren herausgestellt, der jedoch durch den hohen Zuckergehalt der Früchte relativiert wird. Goji-Beeren enthalten auch nicht mehr Vitamin C als heimische Früchte.  
  • Keine der in Marketing-Aussagen beanspruchten Wirkungen für Goji-Beeren ist wissenschaftlich belegt. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde verbietet jede gesundheitsbezogene Aussage auf den Verkaufsverpackungen von Goji-Beeren sowie deren Zubereitungen. 
  • Das BfArM warnt vor möglichen Interaktionen zwischen Vitamin-K-Antagonisten und Goji-Beeren sowie deren Zubereitungen.  
  • Laut Bundesinstitut für Risikobewertung spricht nichts dagegen, dass gesunde Personen Goji-Beeren sowie deren Zubereitungen konsumieren. Die Verzehrsempfehlung der Hersteller sollte eingehalten werden. 


Reinhild Berger, Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Goji-Beeren und Verzehrhinweise

von Martin Hofmann am 15.09.2020 um 11:09 Uhr

Wie kann man auf das Einhalten von Verzehrhinweisen von Herstellern verweisen, die das Produkt mit jeder Menge Pestizide ungeprüft und nicht standardisiert vertreiben?
Damit wird doch ein mangelhaftes Produkt mit einem Regel-konformen Beipackzettel versehen: "Bitte beachten Sie die Verzehrhinweise". Klassische Fehlleistung aus Konfliktangst.

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