Zahlreiche Projekte zu einer attraktiven Option

Mit Nasensprays gegen Corona

Remagen - 30.10.2020, 07:00 Uhr

Könnten Nasensprays ein Ansatz in der Pandemie zur Bekämpfung von SARS-CoV-2 sein? Es gibt zahlreiche Kandidaten. (Foto: Ralf Geithe / stock.adobe.com)

Könnten Nasensprays ein Ansatz in der Pandemie zur Bekämpfung von SARS-CoV-2 sein? Es gibt zahlreiche Kandidaten. (Foto: Ralf Geithe / stock.adobe.com)


Carrageen-Prophylaxe: einfach und preiswert

Argentinische Wissenschaftler aus der nationalen Forschungsallianz COINICET glauben, dass Carrageen die SARS-CoV-2-Infektion über den nasalen Weg stoppen konnte. In Humanstudien konnten Carrageen-Nasensprays die Krankheitsdauer bei durch Rhinoviren, Coronaviren und Influenza-A-Viren verursachten grippalen Infekten verringern und die virale Clearance verbessern. Nun soll der Ansatz in einer Studie an Menschen mit hoher Virusexposition gegenüber SARS-CoV-2 erprobt werden (NCT04521322).

Produkte, die Carragelose® (iota-Carrageen) enthalten, sind im Übrigen bereits in zahlreichen Ländern als Nasensprays, Rachensprays und Pastillen als Therapeutika gegen Atemwegsinfekte auf dem Markt. Nach Angaben des Inverkehrbringers von Algovir®, Marinomed Biotech, bestätigen Daten aus Zellkulturtests, dass iota-Carrageen die Infektion von Zellen dosisabhängig deutlich reduziert. Es gibt auch bereits Testergebnisse mit SARS-Cov-2.

Diverse weitere Ansätze

Die kalifornische Stanford University erprobt in einer Studie an Probanden Jodlösung zur intranasalen Anwendung gegen SARS-CoV-2 (NCT04347954) und Wissenschaftler von der University of Kentucky (USA) erforschen den Einsatz eines antiseptischen Nasensprays zusammen mit einer Gurgellosung in einer Phase-II-Studie namens PIIPPI (Povidone-Iodine Intranasal for Prophylaxis in front-line Physicians/health care workers and Inpatients, NCT04364802). 

Andere Wissenschaftler-Teams wollen synthetische Antikörper, SARS-CoV-2-Miniprotein-Inhibitoren, das Antikoagulans Heparin und das antivirale Dimer Astrodimer-Natrium in Nasensprays gegen SARS-CoV-2 einsetzen.

COVID-19-Impfstoffsprays

Daneben wird auch an nasalen COVID-19-Impfstoffen geforscht. Am 9. September 2020 hat die China National Medical Products Administration zum ersten Mal eine klinische Phase-I-Studie zur Prüfung einer solchen Entwicklung aus chinesischer Provenienz genehmigt (ChiCTR2000037782). Altimmune mit Sitz im US-Bundesstaat Maryland geht mit seinem intranasalen Impfstoff-Kandidaten AdCOVID zum Schutz vor COVID-19 ins Rennen. An Mäusen erhobene Daten belegen eine starke Aktivierung aller drei Arme des adaptiven Immunsystems nach einer intranasalen Einzeldosis. 

Nähere Einzelheiten zu diesen und weiteren aktuellen Entwicklungsprojekten gegen das neuartige Corona-Virus mit dem Angriffsort „Nase“ können Sie in der Print-Ausgabe der DAZ Nr. 44 in dem Beitrag „Sprühen gegen Corona“ nachlesen.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Nasenspray

von Thomas am 31.10.2020 um 7:34 Uhr

Die sollen mal so langsam in die Pötte kommen. Immer nur könnte, hätte, was soll das?
Wann gibt's denn endlich mal was von dem Zeug?
Es werden nur Hoffnungen auf Besserung geschnürt und dann tut sich vor Ende des nächsten Jahres nichts.
Medikamente gegen das coronavirus werden eh die Qual der Wahl sein. Bis mal ein Impfstoff existiert die man auch vertrauen kann wird es noch sehr lange dauern.

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Nasenspray

von Albon am 31.10.2020 um 0:09 Uhr

lieber langsam und Sicher Ans Ziel kommen.
Jede der Vermutet und Nicht Richtig berechnen kan
Liegt daneben.
Es Fordert Viel Proben und Zeit mit Unterschiedlichen Materialien.
Am besten ist Ein Schwarz Tee mit Zitrone hilft immer.
Ich frage Mich Wonach suchen die Wissenschaftler, nach Eigenen Fantasien Oder Nach ein Mittel der Nicht mal existiert .
Da können Sie Lange suchen Da ist nichts.
Erstmal die Grundlagen erkennen dann dann kommt nr2.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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