Drittes Bevölkerungsschutzgesetz beschlossen

Weg frei für das neue Pandemie-Gesetz

Berlin - 18.11.2020, 17:50 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verteidigte im Bundestag die Corona-Politik der Großen Koalition. (rh / Foto: imago images / Political-Moments)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verteidigte im Bundestag die Corona-Politik der Großen Koalition. (rh / Foto: imago images / Political-Moments)


Schlagabtausch im Bundestag

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigte im Bundestag die Beschränkungen in der gegenwärtigen „Jahrhundert-Pandemie“ und warb um weiteres Vertrauen in das Krisenmanagement. Egal ob man in der gegenwärtigen Lage etwas tue oder nichts tue, es entstehe immer ein Schaden – wirtschaftlicher, sozialer oder gesundheitlicher. Der Bundestag müsse hier gewichten und Entscheidungen treffen – und er habe sich entschieden, dem Schutz der Gesundheit ein relativ höheres Gewicht zu geben. Steigende Infektionszahlen, so der CDU-Politiker, führten früher oder später zu steigendem Leid auf den Intensivstationen und zu einem Kontrollverlust. Die SPD-Gesundheitspolitikerin Bärbel Bas wies Befürchtungen zurück, dass mit der Reform Befugnisse für Bundes- und Landesregierungen ausgeweitet würden. „Genau das Gegenteil ist der Fall“, sagte sie.

Zum Auftakt der Debatte hatte die AfD zunächst versucht, das Thema wieder von der Tagesordnung zu nehmen, scheiterte damit aber am geschlossenen Widerstand der anderen Fraktionen. Der parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Bernd Baumann, kritisierte, die Koalition habe den Antrag in den Ausschüssen durchgepeitscht, ohne dass den Abgeordneten genügend Zeit zur Prüfung und Debatte geblieben sei. „Die heutige Gesetzesvorlage ist eine Ermächtigung der Regierung, wie es das seit geschichtlichen Zeiten nicht mehr gab“, sagte er zudem. Abgeordnete der anderen Fraktionen wiesen die Vorwürfe zurück. Das Verfahren sei vollkommen geordnet und das Parlament „massiv beteiligt“ gewesen, sagte Unions-Fraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer. Das Gesetz werde das Parlament in der Corona-Pandemie stärken. Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, warf der AfD vor, sie habe keine Alternativen, sie wolle nur Krawall machen.

Redner von FDP, Grünen und Linkspartei kritisierten die Reform des Infektionsschutzgesetzes dennoch. Die geplanten Neuregelungen gäben den Regierungen keine Leitplanken vor, sondern stellten ihnen „einen Freifahrtschein“ aus, sagte FDP-Fraktionschef Christian Lindner. Es sei eine demokratische Grundsatzfrage, dass niemals Regierungen über solche massiven Eingriffe in Grund- und Freiheitsrechte entscheiden dürften, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der Linken, Jan Korte.



Kirsten Sucker-Sket / dpa
redaktion@daz.online


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Sonderregeln bleiben

1 Kommentar

bevölkerungsschutzgesetz corona

von lutz windisch am 25.11.2020 um 19:24 Uhr

was ich im priv.bereich machen darf,für mich in keinster weise
erkennbar.ich wollte eine feier machen mit ca.20 pers.in einen raum 130 qm?

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