Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

07.03.2021, 08:00 Uhr

Arbeitest du noch oder testest du schon? (Foto: Alex Schelbert)

Arbeitest du noch oder testest du schon? (Foto: Alex Schelbert)


3. März 2021

Zäh und mühsam geht es voran, aber immerhin es geht voran: Das Bundesgesundheitsministerium plant eine weitere Anpassung der Corona-Impfverordnung. Ein Appell der ABDA sowie von Verbänden und Kammern ist beim Bundesgesundheitsministerium angekommen: Apothekenpersonal, das Corona-Schnelltests durchführt, wird in die Prioritätsstufe 2 eingestuft. Mein liebes Tagebuch, alles andere wäre auch nicht mehr verständlich. Denn bisher ist bereits schon das Personal von Sars-CoV-2-Testzentren, also auch Apothekerinnen, Apotheker  und PTAs, die in solchen Zentren arbeiten, in dieser Prioritätsstufe erfasst. Aufgrund der neuen  Verordnung wird sich also schon bald das Apothekenpersonal, das in Apotheken die Corona-Schnelltests durchführt, impfen lassen können. Außerdem sieht der Verordnungsentwurf vor, künftig auch Vertrags- und Privatarztpraxen sowie Betriebsarztpraxen in die Impfungen einzubeziehen. Auch das, mein liebes Tagebuch, ist längst überfällig. Die neue Verordnung soll bereits am kommenden Montag, 8. März, in Kraft treten.

 

Die aktuelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) für die kommende Grippesaison, bei den über 60-Jährigen nur den hochdosierten Grippeimpfstoff Efluelda einzusetzen, wäre eine Lizenz zum Gelddrucken für den Hersteller Sanofi Pasteur gewesen. Die Krankenkassen hatten bereits verkündet, nur diesen Impfstoff zu erstatten. Die über 60-Jährigen hätten keinen Anspruch auf einen anderen Grippeimpfstoff gehabt, wenn es zum Beispiel Lieferengpässe gegeben hätte. Das war auch dem Bundesgesundheitsministerium nicht geheuer. Ein neuer Verordnungsentwurf soll nun regeln, dass Versicherte ab 60 Jahren auch Anspruch auf die inaktivierten tetravalenten Influenza-Impfstoffe haben. Liebes Tagebuch zum Glück setzt sich dann doch noch die Vernunft durch.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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6 Kommentare

„Wenn sich die Last auf mehrere Schultern verteilt ...

von Gunnar Müller, Detmold am 07.03.2021 um 19:37 Uhr

... schmerzt vielleicht die geringe Vergütung weniger. Aber der Dank der Kommunen und der Bevölkerung wäre den Apotheken gewiss“ (???)
Könnte „unsere“ ABDA-Präsidentin nicht perfider formuliert haben...

Tja, lieber Tagebuchschreiber, die Hoffnung stirbt offenbar auch bei Ihnen zuletzt und ersetzt so manch ansonsten richtiges Argument.
Und wenn bereits Schwerter zu Pflugscharen wurden - warum also nicht auch Apotheken zu Testzentren. Zwar durchaus unterbezahlte aber vor allem: unterbeschäftigte MitarbeiterInnen gibt es ja gem. DAV-Experise „weniger Rezepte“ offenbar zuhauf (in Berlin ist man offenbar der Meinung, dass wir in den Apotheken nach Rezepten beschäftigt und bezahlt werden!!) ...

Nach Pneumokokkenimpfungs-, Corona-Impfstoff-, Masken- und Coupondesaster also nun die nächste Sau, die die Politik durchs Dorf treibt!

Und immer noch kommen die Menschen mit einem viel zu spät zugestellten Coupon 1 in die Apotheken.
Bin schon auf die ALG-II-Empfänger ab Montag gespannt, die lediglich max. 3 Wochen Zeit hatten, ihre Masken abzuholen, und nun leer ausgehen, da auch ihr Termin überschritten ist...
Aber darüber redet offenbar keiner.

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Logik?

von Reinhard Rodiger am 07.03.2021 um 12:11 Uhr

Welch eine Logik! Statt eines konstruktiven Angebots zum Mitmachen kommt ein unterirdisches , weil nicht machbares Scheinangebot zum Testen.Das erzeugt moralischen Druck und beschädigt die Glaubwürdigkeit der Apotheken und vermittelt die Botschaft: "die können es nicht". Wenn sie nicht bereit sind, weit unter Wert und Machbarkeit zu arbeiten.So degeneriert eine existenzielle Aufgabe zum Marketing- goodie für die , die es sich leisten können.Und schafft schärft die Argumente zur sowieso gewollten Abschaffung.
Dieses perfide Ziel blieb ohne adäquate Antwort.Das ist die eigentliche Misere, die Verantwortung einfach auf die abzuschieben, denen die Möglichkeit verwehrt wird im Sinn der Versorgungssicherung tätig zu werden.
Die Gelegenheit, die Notwendigkeit von Wirtschaftlichkeit und die Dimension der Machbarkeit am "lebenden Beispiel" vorzuführen , wurde schmetternd verpasst.Dabei wäre hier das Thema, klar zu machen, dass Gemeinwohlaufgaben - wie auch der stetig bewältigte Alltag-Respekt und Achtung verdienen.Ausgedrückt in machbarer Honorierung ohne moralischen Druck, unter Wert tätig zu werden.

Hängen bleibt die Aufforderung an Aldi , Lidl , etc zu verkaufen und den Apotheken den Schneid abzukaufen..Ausser ansatzweise in Bayern nähert sich nirgends ein Angebot der in anderen Ländern als machbar erkannten Vergütung.Zeichen der Missachtung.

Kein Wunder, es wird ja auch nicht hörbar gefordert, zum Mitmachen auch bezahlt zu werden.

Nicht zuletzt ist nicht hinnehmbar, dass eine Politik verfolgt wird, Einzelunternehmen mit Gemeinwohlauftrag dem ungehinderten Konzerndruck (Incl.Versand!) auszusetzen.Denn
sie haben gegen beliebigen apitalzufluss keine Chance.
Das bedeutet, dass nichts verstanden wurde, was die Krise gelehrt hat. Resilienz ist der Schlüssel zur Sicherung in allen Belangen. Das ist die Befähigung, die Versorgung zu sichern und die gestellten Aufgaben zu erfüllen.

Die Resilienz wird stetig unterlaufen.Äusserst traurig, wie unter dem Brennglas zusehen zu müssen wie so Strukturen zerstört werden und es unwidersprochen bleibt.

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belegte Brötchen

von atopom am 07.03.2021 um 10:57 Uhr

Herr Laumann; LGM NRW, möchte doch bitte vorzugweise
die geliebten Bäcker für Corona-Schnelltests zum Einsatz
bringen.

In den Großstädten und dicht besiedelten Gebieten die
Filialisten auf dem Dorf, in den Tiefen und Weiten des
Landes die, die nicht unbedingt kleine Brötchen backen.

So könnte ein jede|r in den Genuss von Brötchen mit
Auf- und Abstrich kommen.

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Deutschland 2021

von Sabine Schneider am 07.03.2021 um 9:35 Uhr

Die Menschen stehen wie Bitsteller in Schlagen vor einem Aldimarkt. Herr Spahn Danke !

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AW: Deutschland 2021

von Bernd Jas am 07.03.2021 um 13:12 Uhr

@ Frau Schneider,
das sind keine Menschen oder Mitbürger, das sind Konsumenten und Steuerzahler.

.

von Anita Peter am 07.03.2021 um 9:10 Uhr

In den USA werden in den Zoos mittlerweile Affen geimpft, während meine 87-jährige Mutter noch nicht mal einen Termin hat.
Eine unfähige Regierung, die entscheidende Dinge an die noch unfähigere EU abgibt. Deutschland im Jahr 2021. Aber hauptsache das mit dem Gender-Sprech funktioniert.

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