BAK-Arbeitshilfe

Das ist beim Umgang mit Comirnaty zu beachten

Berlin - 30.03.2021, 15:30 Uhr

Die Bundesapothekerkammer (BAK) hat eine Arbeitshilfe zum Umgang mit Comirnaty erstellt.(Foto: IMAGO / CHROMORANGE)

Die Bundesapothekerkammer (BAK) hat eine Arbeitshilfe zum Umgang mit Comirnaty erstellt.(Foto: IMAGO / CHROMORANGE)


Nicht nur für den Bestellprozess der Corona-Impfstoffe hat die BAK eine Arbeitshilfe vorgelegt: Auch dem Umgang mit dem Präparat von Biontech/Pfizer in den Apotheken hat sie sich gewidmet. Was ist dabei zu beachten?

Die ersten Bestellungen für Comirnaty sollten die Bezugsapotheken der impfenden Arztpraxen inzwischen an ihren Hauptgroßhändler übermittelt haben. Kommende Woche werden die ersten Lieferungen erwartet. Doch worauf müssen Apothekenmitarbeiter achten, wenn das wertvolle Gut bei ihnen eintrifft? Die Bundesapothekerkammer (BAK) hat dazu eine Arbeitshilfe erstellt.

Zunächst einmal ist darauf zu achten, ob bei der Auslieferung durch den Großhandel alle Vorschriften eingehalten wurden. „Sollte es während des Transports zur Apotheke zu Abweichungen der Transporttemperatur oder zu einer Beschädigung des Arzneimittels gekommen sein, wird der pharmazeutische Großhandel die Apotheke davon unterrichten. Die betroffene Lieferung wird markiert, gesperrt und der Apotheke nicht ausgehändigt“, heißt es in der Arbeitshilfe der BAK.

Apotheke muss Arztpraxis den Auftauzeitpunkt mitteilen

Wie bereits berichtet, beginnt der Auftauprozess des bis dahin ultratiefgekühlten Impfstoffs mit der Auslieferung. In ihrer aktualisierten Information zum Ablauf in den Apotheken ergänzt die ABDA hierzu: „Der Entnahmezeitpunkt aus der Ultratiefkühlung wird dokumentiert, da mit diesem beginnend aus Stabilitätsgründen nur 120 Stunden zur Verfügung stehen, innerhalb derer der Impfstoff verimpft sein muss.“ Der Auftauzeitpunkt muss demnach von der Apotheke an den Arzt übermittelt werden, da dieser nur auf dieser Basis berechnen kann, bis wann er Comirnaty in der betreffenden Woche verimpft haben muss „Der pharmazeutische Großhändler liefert Comirnaty in qualifizierten passiven Kühltransportboxen ohne Temperaturlogger aus. Während der 120 Stunden, innerhalb derer der Impfstoff bei Temperaturen von 2 bis 8 °C haltbar ist, darf er insgesamt 12 Stunden bei dieser Temperatur transportiert werden. Der pharmazeutische Großhandel darf somit nur solange für den Transport zur Apotheke benötigen, als noch ausreichend Transportzeit für die Apotheke zum Arzt zur Verfügung steht.“

Mit dem Impfstoff werde allerdings keine Fachinformation ausgeliefert, betont die ABDA. „Entsprechendes gilt für die Aufkleber, mit denen die Impfung einschließlich der Chargennummer im Impfpass des Impflings dokumentiert wird.“ Die Ärzte erhalten laut Bundesvereinigung von Biontech direkt ein sogenanntes Starterpaket mit den notwendigen Informationsmaterialien, einschließlich der Aufkleber für den Impfpass. „Es ist geplant, dass die Apotheker von Biontech über den pharmazeutischen Großhandel ebenfalls ein Starterpaket mit für sie relevanten Informationen erhalten“, merkt die ABDA an. Details seien derzeit aber noch nicht bekannt.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

...jetzt plötzlich "eine pharmazeutische Tätigkeit"?

von Impfapotheker am 30.03.2021 um 19:35 Uhr

Wo ist denn die ABDA und wo ist die LAK Baden-Württemberg in den Laboren der Impfzentren? Da ist das "Abpacken des Arzneimittels Comirnaty" und die Rekonstitution laut Definition des Sozialministeriums BW nämlich keine "pharmazeutische Tätigkeit"! Deshalb sind Apotheker nämlich auch "nicht notwendig" laut Manne Lucha, und wenn sie trotzdem im Impfzentrum arbeiten werden sie behandelt und bezahlt wie eine MFA!
...und jetzt sollen wir in der Apotheke ein QMS für den Transport von einigen Vials zum Arzt erstellen?
Gibt es dieses QMS auch für den Großhandel, der noch nicht einmal weiß in welchem Aggregatszustand er den Impfstoff erhält und dass er im aufgetauten Zustand extrem erschütterungsempfindlich ist? Weiß der GH-Fahrer, wie er die Kisten auf dem Transport zu behandeln hat, damit der Impfstoff noch wirksam in der Apotheke ankommt?
Die Ärzte haben bestimmt schon ihre kostenpflichtigen Seminare absolviert, bei denen sie u.a. erfahren haben, dass sie die Mikroluftbläschen nicht durch Klopfen aus der Impfspritze entfernen dürfen...

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