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Beschluss des Parteivorstands
Linke will Bevorzugung der Homöopathie beenden
Zulassung nur bei Wirksamkeitsnachweis
Zwar heißt es in der Einleitung des Beschlusses, dass die homöopathischen Mittel auf Wunsch privat bezahlt werden können. Doch zugleich setzt sich die Linke für entscheidende Änderungen bei der Zulassung ein. In dem Beschluss fordert sie:
- Eine Aufhebung der Sonderstellung von Homöopathie und anderen sogenannten „Besonderen Therapierichtungen“ durch das Arzneimittelgesetz, das Fünfte Buch Sozialgesetzbuch und weitere Rechtsvorschriften.
- Damit verbunden ein Ende der Sonderstellung von homöopathischen Mitteln im Registrierungs- und Zulassungsverfahren für Arzneimittel und folglich die Anwendung der normalen Zulassungsvoraussetzungen (Nachweis von Wirksamkeit, Qualität und Unbedenklichkeit in wissenschaftlichen Studien).
- Den Entzug der Zulassung für bereits auf dem Markt befindliche Homöopathika bei Nichterfüllung der neuen Zulassungsvoraussetzungen binnen eines Jahres.
Käme es wirklich zu den geforderten Maßnahmen, dann würden die homöopathischen Arzneimittel völlig vom Markt verschwinden. Damit hätte sich dann auch die Diskussion um eine Erstattung durch die gesetzliche Krankenversicherung erledigt. Gut möglich, dass hier bewusst Raum für Kompromisse geschaffen wurde, das heißt: keine Erstattung mehr, aber auch kein Entzug der Zulassung.
Gabelmann: kein Humbug
Dass die Meinungen bei der Linken hier durchaus auseinandergehen, zeigt ein Interview auf der Website des Verbands klassischer Homöopathen Deutschlands e.V. mit der Apothekerin Sylvia Gabelmann, Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patientenrechte der Fraktion Die Linke im Bundestag, aus dem Jahr 2019. Bezugnehmend auf ihre eigenen Erfahrungen als Apothekerin sagte Gabelmann damals: „Insofern weiß ich, dass Homöopathie eben kein Humbug ist, sondern eine Therapieform, die ihre Berechtigung hat.“ Auch zum Thema Erstattung durch die Krankenkassen hat Gabelmann eine klare Meinung: „Die Erstattungsfähigkeit ist ja sowieso schon eingeschränkt und dies noch weiter einzuschränken, halte ich für falsch.“
Zuvor gab es aber auch schon andere Töne. So äußerte die Linke Fraktion im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 gegenüber „Homöopathie online“: „Wir sehen es grundsätzlich kritisch, wenn mit Solidargeldern umstrittene Behandlungen finanziert werden, während eindeutig notwendige Maßnahmen wie Brillen und nichtrezeptpflichtige Arzneimittel von der Erstattung grundsätzlich ausgeschlossen sind. Wir nehmen zwar den Wunsch nach Erstattung von homöopathischen Behandlungen in Teilen der Bevölkerung zur Kenntnis. Wir sehen aber auch die Gefahr, dass die Krankenkassen dadurch lukrative Versicherte anlocken möchten oder die Homöopathie nur deshalb erstatten, weil sie kurzfristig kostengünstiger ist als anerkannte Therapien.“
BPH: Homöopathie nur noch für Besserverdienende
Auf heftige Kritik stößt der aktuelle Beschluss des Bundesvorstands der Linken beim Bundesverband Patienten für Homöopathie e. V. (BPH). „Mit der Forderung, die Homöopathie aus der GKV-Erstattung zu nehmen – in der sie nicht einmal Regelleistung ist – werden die Patientinnen und Patienten benachteiligt, die Homöopathie anwenden. Und das sind viele!“, heißt es in der Stellungnahme vom 19. April. Zudem sei der Vorstandsbeschluss ungerecht, „da sich nur noch Besserverdienende eine homöopathische Therapie leisten können“.
Des Weiteren wirft der BPH der Linken vor, dass ihr Beschluss die Patientensicherheit gefährde. Da Homöopathika ohne Indikation im Handel seien, benötigten Patienten eine fundierte Beratung. Dabei zitiert der BPH sogar Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer, mit folgender Aussage: “Die Apothekenpflicht von Homöopathika ist wirksamer Patientenschutz.” Allerdings ist im Beschluss der Linken keine Rede davon, dass die Apothekenpflicht von homöopathischen Arzneimitteln aufgehoben werden solle.
7 Kommentare
Grippe
von Robert Schrey am 27.04.2021 um 7:52 Uhr
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AW: Grippe
von Claudia Arnold am 29.04.2021 um 10:46 Uhr
Homöopathie
von Kristine Joop am 24.04.2021 um 0:02 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Homöopathie und Quantenphysik
von Florian König-Heidinger am 25.04.2021 um 11:46 Uhr
AW: Homöopathie
von Claudia Arnold am 29.04.2021 um 10:48 Uhr
Linke will Bevorzugung der Homöopathie beenden
von jutta fehring am 23.04.2021 um 21:12 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Linke will Bevorzugung der Homöopathie
von Gast am 26.04.2021 um 11:56 Uhr
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