Aus dem pharmazeutischen Blickwinkel ist besonders ein Satz des neuen Preprints interessant: „Das Ausmaß der akuten Entzündungsreaktion, die durch die Impfstoffkomponenten induziert wird, scheint ein wichtiger – und potenziell behebbarer – Faktor zu sein, der durch die Reduzierung von Verunreinigungen und das Weglassen von EDTA verringert werden könnte.“
Zu den Einschränkungen der Studie zähle aber, dass die detaillierten Spezifikationen des ChAdOx1 nCov-19-Impfstoffs nicht öffentlich verfügbar seien und die potenziellen Auswirkungen von etwa 35-40 µg humanen Zellkulturproteinen (als Verunreinigung aus der Produktionszelllinie T-REx HEK-293) pro Impfdosis von den zuständigen Zulassungsbehörden noch bewertet werden müssten. Die Inhaltsstoffe anderer Adenovirus-basierter COVID-19-Impfstoffe seien nicht analysiert worden. Die Qualitätskontrolle von Impfstoffen erfordere die umfassende methodische Expertise der Zulassungsbehörden, heißt es.
In der Forschung werden also heiße Spuren verfolgt, das Ziel ist aber noch nicht in Reichweite. Jeder muss für sich selbst beantworten – angesichts des viel höheren COVID-19-Risikos – ob es ratsam ist, mit der Vaxzevria-Impfung abzuwarten, bis so etwas wie „absolute Sicherheit“ besteht. Am Ende ist (bei Jüngeren) das eigene COVID-19-Risiko gegen das potenzielle Risiko einer Impfung abzuwägen, was die STIKO-Empfehlung zur Vaxzevria-Impfung ab 60 aber auch die Empfehlung ab 30 in Großbritannien erklärt.
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