Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

23.05.2021, 07:45 Uhr

Neue Aufgaben für die Apotheken: Mehr Impfstoff-Logistik, mehr Service für den digitalen Impfpass – wird das alles gerecht honoriert? (Foto: Alex Schelbert)

Neue Aufgaben für die Apotheken: Mehr Impfstoff-Logistik, mehr Service für den digitalen Impfpass – wird das alles gerecht honoriert? (Foto: Alex Schelbert)


18. Mai 2021

Demnächst in diesem Theater: Die Gültigkeitsdauer für ein normales GKV-Arzneimittelrezept (der „rosa Zettel“) und für ein Hilfsmittelrezept wird endlich vereinheitlicht und präzisiert. Ein solches Rezept ist dann nicht mehr wie bisher „einen Monat nach Ausstellung“ gültig (also je nach Monat 28 oder 30 oder 31 Tage), sondern immer 28 Tage. „Die Belieferungsfrist endet auch dann mit dem Ablauf ihres letzten Tages, wenn dieser auf einen Samstag, Sonntag oder einen gesetzlichen Feiertag fällt.“ Klare Ansage also und keine Retaxfalle mehr. Noch unklar ist allerdings, wann diese Regelung in Kraft tritt: Demnächst, wenn diese Arzneimittelrichtlinie im Bundesanzeiger veröffentlicht ist.

 

Das E-Rezept wirft seine Schatten voraus. Bereits seit Herbst 2019 läuft zum Beispiel ein E-Rezept-Modellprojekt im Rahmen der Initiative „Zukunftsregion Digitale Gesundheit“ in Berlin und Brandenburg, an dem rund 60 Apotheken und 25 Arztpraxen beteiligt sind. So um die 100 elektronische Verordnungen wurden bisher ausgestellt und eingelöst, wie die Chefin des Berliner Apotheker-Vereins, Anke Rüdiger, im DAZ-Interview sagt. Es sei schwieriger gewesen, die Ärzte für die Teilnahme an diesem Projekt zu gewinnen als die Apotheken und die Patientinnen und Patienten. Was sie auch sagte: Von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Projekt kam durchwegs ein positives Feedback. Mein liebes Tagebuch, das lässt sich gut an. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass die Gematik die Region Berlin/Brandenburg für die finale Testphase zur Fokusregion auserkoren hat. Wie Frau Rüdiger wissen lässt, können sich interessierte Apotheken, die ab 1. Juli 2021 in der Fokusregion mitmachen möchten, noch an den Berliner Apothekerverein wenden. Na denn, wer jetzt mitmacht, hat einen Vorsprung.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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3 Kommentare

hmmm

von Dr. House am 25.05.2021 um 8:22 Uhr

Ist man eigentlich offiziell Impfgegner, wenn man Impfungen mag, den elektronischen Impfausweis jedoch für falsch hält? Also so wie man an manchen Unis und Redaktionen auch automatisch Frauen- und transfeindlich ist, wenn man nicht gendert? Der gelbe who Impfpass tuts doch auch, sogar ohne lästiges Bewegungsprofil vom Friseur bis hin zum Puff des Vertrauens. Aber ja ich gönn uns ja unsere Dienstleistung. Ewig haben wir nach ihr gesucht und nun liegt sie vor uns auf dem Präsentierteller. Eine zumindest mal innehaltende Frage nach Risiken und Nebenwirkungen hätte ja jetzt nur Schlappschwänz*Innen charakter und wäre einem so stolzen und digitalen Berufsstand wie dem Unserem nicht würdig... Warum ist das Einzige was nach (Zeit-)plan läuft eigentlich dieser doofe Impfpass?

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Macht der Mai ...

von Gunnar Müller, Detmold am 23.05.2021 um 13:00 Uhr

... wirklich alles neu?
Machches offenbar, wie man zumindest am neuen (?!?) und überraschenden Layout dieser DAZ-Seiten hier sieht oder eher: nicht sieht, weil viel zu verkleinert... (Auf der Strecke geblieben zu sein scheint auch die Funktion „auf einer Seite lesen“…)

Aber ist „neu“ gleichzeitig auch automatisch „besser“?

Um DAS so aufzufassen wie unser Tagebuchschreiber muss ich wohl noch etliche ‚happy pills’ schlucken.

Immerhin:
Der bzw. „ein“ DAT findet statt.
Vielleicht ja auch einmal wieder mit einer/einem kritischen Delegierten aus Westfalen-Lippe - falls frau/man uns diesmal die Gnade der Wahl und damit: der Teilnahme erlaubt ...

Naja, zur Not gibt es ja am 7. Juni auch noch den „Tag der Apotheke“, an dem „unsere“ ABDA seit Jahren genauso unverändert wie verbrämt meint, dass wir hier vor Ort neben den vielen alten und neuen Hemmnissen des apothekerlichen Alltags immer noch die Zeit und die Kraft finden, die schöne heile Welt der Apotheken „auf kleinen und großen Veranstaltungen in den Innenstädten und anderen stark frequentierten Plätzen“ zu präsentieren.

Derweil dürfte die Hoffnung auf eine öffentliche Anerkennung des apothekerlichen Daseins durch die politisch Handelnden höchstwahrscheinlich - selbst in diesem wieder einmal Wahljahr - auch auf’s neue wieder einmal (wenn auch: zuletzt) ... sterben!

Und deshalb schon jetzt:
Danke für Nichts an alle duckmäusernden Standeszertreter:innen, die unseren 18.753fach vor Ort hochmotivierten und äußerst erfolgreichen Berufsstand auf der anderen Seite politisch seit Jahren ebenso unverändert wie erfolglos vertreten!

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Macht der Mai

von Conny am 23.05.2021 um 13:41 Uhr

Danke Herr Müller, dachte die kleine Schrift läge an meiner neuen Gucci Brille. Was für eine Verschlimmbesserung.

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