Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

18.07.2021, 07:30 Uhr

Die Unwetter-Katatstrophe überschattet alles. (Foto: Alex Schelbert)

Die Unwetter-Katatstrophe überschattet alles. (Foto: Alex Schelbert)


13. Juli 2021

Seit der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen in der Sendung „hart aber fair“ der Öffentlichkeit seine Meinung wissen ließ, die Apotheken hätten sich an der Maskenabgabe gesundgestoßen, ist das Verhältnis zwischen Apothekers und Hirschhausen nicht ungetrübt, es gibt da von Apothekersseite einige Störgefühle und Irritationen. Kein Wunder, dass da einige Apothekers nun wenig Gefallen daran finden, das u. a. vom Robert Koch-Institut herausgegebene „Impfbuch für alle“, das kostenlos auch über Apotheken verteilt werden soll, unter die Leute zu bringen: Auf der Titelseite prangt werbewirksam der Hinweis: „Mit Beiträgen von Dr. med. Eckart von Hirschhausen“ – da sind so manche Apothekers ein bisschen nachtragend. Schleswig-Holsteins Kammerpräsident Kai Christiansen ging den Störgefühlen nach und schrieb von Hirschhausen an, ob er denn wirklich so über die Apothekers denke, wie es damals in der Sendung überkam. Also mein liebes Tagebuch, von Hirschhausen hat geantwortet! Und klar, seine Äußerung in „hart aber fair“ sei falsch überkommen (haben wir uns schon gedacht, mein liebes Tagebuch), er wisse zu schätzen, „was die Apotheken alles an zusätzlichen Aufgaben, Gesprächen und Herausforderungen in der Pandemie bereits geleistet haben und leisten“. Ja, vielen Dank. Und zum Impfbuch: Es sei wirklich kein „Hirschhausen-Buch“, sein Beitrag umfasse nur sieben kurze „Randnotizen“. Und er freue sich, wenn die Apotheken bei dieser wichtigen Aktion der Buch-Verteilung mit an Bord seien. Tja, mein liebes Tagebuch, gut dass wir miteinander geredet haben. Und jetzt hoffen wir mal, der Herr Arzt-Kabarettist wird sich seine kessen Sprüche auf unsere Kosten in Zukunft sparen – und wir verteilen natürlich gerne das Impfbuch mit sieben kurzen Hirschhausen-Randnotizen. Ist ja für eine gute Sache.

 

Der Markt der Plattform-Kooperationen ist weiter im Aufbau – und immer für Überraschungen gut. So nehmen wir aktuell zur Kenntnis: Nach Pharmatechnik und CGM Lauer tritt mit ADG ein drittes großes Apothekensoftwarehaus dem Zukunftspakt (Noweda und Burda) bei. Apotheken mit ADG-Wirtschaftssystemen können nun direkt an die Plattform "IhreApotheken.de" (ia.de) angebunden werden. Das Überraschende dabei ist, dass ADG eine Tochter der Phoenix Group ist, die mit dem IT-Haus Noventi eine eigene Apothekenplattform (gesund.de) aufbaut. Ob und was hinter dem kleinen Fremdgang steckt, wissen wir nicht. Und, mein liebes Tagebuch, wir wissen auch nicht, wie sich der Plattform-Markt weiterentwickeln wird, da ist noch einiges im Fluss, wenngleich sich (laut einer DAZ.online-Umfrage) rund 40% der Apotheken bereits der einen bzw. der anderen Plattform angeschlossen haben. Aber die restlichen 60% sind noch unentschlossen, ob sie sich auf eine Plattform begeben wollen und wenn ja welcher oder lieber keiner. Oder etwa gar auf alle beiden? Der Plattform-Hype fängt gerade an.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

…das Leben geht weiter

von Conny am 18.07.2021 um 8:19 Uhr

Der Baerbockmoment des Herrn Laschet könnte ihm die Kanzlerschaft kosten.

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