Grippeimpfung in der Apotheke

Modellprojekt im Saarland ist ein voller Erfolg

Berlin - 15.09.2021, 15:15 Uhr

Mehr als ein Viertel der AOK-Versicherten, die sich in saarländischen Apotheken gegen die Grippe haben impfen lassen, hätten darauf verzichtet, wenn es das Angebot in den Apotheken nicht gegeben hätte, berichtet SAV-Chefin Susanne Koch. (Foto: SAV)

Mehr als ein Viertel der AOK-Versicherten, die sich in saarländischen Apotheken gegen die Grippe haben impfen lassen, hätten darauf verzichtet, wenn es das Angebot in den Apotheken nicht gegeben hätte, berichtet SAV-Chefin Susanne Koch. (Foto: SAV)


Projekte im Saarland und in Nordrhein werden ausgeweitet, Hessen müssen warten

Wie auch in Nordrhein werden die Apotheker:innen im Saarland das Modell mit der jeweils örtlichen AOK fortführen. Und vor dem Hintergrund der überzeugenden Evaluationsergebnisse werden die Projekte sogar ausgeweitet: Während in Nordrhein künftig im gesamten Hoheitsgebiet in den Apotheken geimpft werden darf, steigt im Saarland die IKK Südwest mit ein, wie bereits bei der Versammlung der Apothekerkammer des Saarlands im Juni bekannt wurde.

Keine Grippeimpfungen in hessischen Apotheken

In Hessen hingegen werden sich die impfwilligen Apotheker:innen wohl noch gedulden müssen: Ebenfalls am heutigen Mittwoch schreibt der Hessische Apothekerverband in einer Pressemitteilung, dass es bisher nicht gelungen sei, sich auf ein entsprechendes Projekt mit den hessischen Primärkassen zu einigen. „Der HAV hätte gerne hessenweit Impfungen ermöglicht“, betont Holger Seyfarth, Vorsitzender des HAV. Doch auf Wunsch der Primärkassen hatte man sich der Mitteilung zufolge auf zwei Modellregionen geeinigt und die konstruktiven Verhandlungen fortgeführt, ohne bislang jedoch eine Einigung erzielen zu können. Inzwischen sieht Seyfarth demnach aufgrund der bereits angebrochenen Grippeimpfsaison für die Apotheken keine Möglichkeit mehr, das Impfprojekt geregelt umzusetzen.

„Aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen haben wir bislang keine Entscheidung unserer Partner für das Projekt erhalten. Zum jetzigen Termin sehen wir für die Apotheken vor Ort keine Möglichkeit mehr, rechtzeitig zum Saisonstart die personellen und organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen, um ihren hessischen PatientInnen ein Impfangebot zu unterbreiten“, erläutert der Apotheker. Dass die langen und konstruktiven Gespräche zu keiner Einigung geführt haben, die den Start des Projekts noch ermöglicht hätte, bedaure Seyfarth.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Mutig bei dieser Rechtslage

von Dr. Peter M. Schweikert-Wehner am 16.09.2021 um 7:56 Uhr

Die versehentliche Impfung eines AOK Patienten aus Rheinland-Pfalz kann die Kollegen die Approbation und Zulassung kosten.
Wir brauchen mehr RECHTSSICHERHEIT. und nicht so einen windigen Kram!!

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