Behandlung und Vorbeugung von COVID-19

Corona-Antikörper – wo stehen wir?

Stuttgart - 15.11.2021, 09:15 Uhr

Casirivimab/Imdevimab und Regdanvimab sind in der EU bereits zugelassen. (s / Foto: Siarhei / AdobeStock)

Casirivimab/Imdevimab und Regdanvimab sind in der EU bereits zugelassen. (s / Foto: Siarhei / AdobeStock)


Rolling Review für Tixagevimab und Cilgavimab in Evusheld

Tixagevimab und Cilgavimab – Handelsname Evusheld – sind aus der Pipeline von AstraZeneca. Für diesen Antikörper-Cocktail startete die EMA das Rolling-Review-Verfahren am 14. Oktober 2021. Auch ihre Zielstruktur ist das Spikeprotein von SARS-CoV-2 (jeweils unterschiedliche Bindungsstellen). AstraZeneca hat Tixagevimab und Cilgavimab (auch bekannt als AZD7442) als „Long acting Antibodies“ (LAABs) entwickelt – sie sollen eine verglichen mit natürlichen Antikörpern dreifache Halbwertszeit und Wirkdauer aufweisen. Eine einmalige Verabreichung könnte damit bis zu zwölf Monate vor COVID-19 schützen. Evusheld soll zu einer Option für Menschen werden, die sich nicht gegen COVID-19 impfen lassen können, und zur Prävention von COVID-19 bei Erwachsenen angewendet werden. Ein Vorteil dürfte die intramuskuläre Injektion sein, die eine Verabreichung auch im ambulanten Bereich recht einfach ermöglicht.

Sotrovimab

Sotrovimab ist ein weiterer monoklonaler Antikörper, der das Spikepreotein von SARS-CoV-2 adressiert. Seit 7. Mai 2021 läuft das Rolling-Review-Verfahren, die Empfehlung zum Einsatz noch vor Marktzulassung erfolgte am 21. Mai. Sotrovimab (auch bekannt als VIR-7831 oder GSK4182136) aus der Pipeline von GlaxoSmithKline und Vir Biotechnology darf nach wissenschaftlicher Einschätzung der EMA bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren und einem Körpergewicht von mindestens 40 Kilogramm zur Behandlung von COVID-19 eingesetzt werden, wenn diese keine zusätzliche Sauerstofftherapie benötigen, jedoch ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf aufweisen. Sotrovimab wird als intravenöse Infusion verabreicht.

Bamlanivimab und Etesevimab

Seit 11. März 2021 lief zudem ein Rolling-Review-Verfahren bei der EMA zu den monoklonalen Antikörpern Bamlanivimab und Etesevimab – sie stammen von Eli Lilly. Wie bei Casirivimab/Imdevimab hat auch hier das CHMP der EMA bereits am 5. März 2021 Empfehlungen zum Einsatz des Antikörper-Duos ausgesprochen bei bestätigtem COVID-19 bei Patienten, die keinen Sauerstoff benötigen, aber ein hohes Risiko haben, dass COVID-19 schwer verläuft. Es kann somit auch ohne Zulassung angewendet werden. Allerdings informierte die EMA am 2. November 2021, dass sie die fortlaufende Überprüfung von Bamlanivimab und Etesevimab beendet hat. Lilly hatte den Antrag der EMA zufolge zurückgezogen. Die Rücknahme des Antrags wirkt sich nicht auf die im März ausgesprochenen Empfehlungen aus: „Die Patienten können die Arzneimittel weiterhin auf der Grundlage der nationalen Regelungen erhalten“, erklärt die EMA.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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