COVID-19-Impfungen

Scholz will Apotheken stärker in Impfkampagne einbinden

Berlin - 24.11.2021, 16:00 Uhr

Der wohl zukünftige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, rechts) mit FDP-Chef Christian Lindner bei der Präsentation des Koalitionsvertrags der Ampel-Partner. (s / Foto: IMAGO / Emmanuele Contini)

Der wohl zukünftige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, rechts) mit FDP-Chef Christian Lindner bei der Präsentation des Koalitionsvertrags der Ampel-Partner. (s / Foto: IMAGO / Emmanuele Contini)


Bringt die Ampel jetzt die COVID-19-Impfungen in den Apotheken auf den Weg? Das deutete der womöglich künftige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags von SPD, Grünen und FDP an.

Jetzt ist er da – der Koalitionsvertrag der Ampel-Partner. Gemeinsam stellten SPD, Grüne und FDP heute in Berlin ihr Werk vor, das wohl die Politik der kommenden vier Jahre prägen wird. Doch nicht nur das: Vorab meldete sich Olaf Scholz (SPD) zu Wort, der schon bald Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Amt beerben dürfte.

Mit Blick auf die Coronakrise zeigte sich Scholz besorgt. „Die Lage ist ernst“, mahnte der Kanzlerkandidat. Um der vierten Welle etwas entgegenzusetzen, seien weitere Schritte nötig, auf die sich die Koalitionsfraktionen am Rande der Verhandlungen einigen konnten. Unter anderem gelte es, die Nationale Impfkampagne weiter voranzutreiben. Zu diesem Zweck werde die Ampel etwa die Kapazität der Impfzentren weiter erhöhen und auf mobile Impfteams setzen. Und: „Wir werden Ärzte und Apotheken stärker in die Impfkampagne einbinden“, kündigte Scholz an.

Konkret wurde er dabei nicht, gemeint sein dürfte aber, dass in Zukunft auch Apotheken gegen COVID-19 impfen dürfen. Diese Idee stößt inzwischen auf breite Zustimmung in Politik und Wissenschaft, nun könnte die Ampel also ernst machen. „Wir werden alles dafür tun, die vierte Welle zu brechen“, bekräftigte auch Robert Habeck (Grüne). FDP-Chef Christian Lindner appellierte erneut an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen und gegebenenfalls eine Auffrischimpfung verabreichen zu lassen.

Darüber hinaus gab Scholz bekannt, dass ein ständiger Bund-Länder-Krisenstab eingerichtet werden soll. Zudem ist geplant, dass eine Expertengruppe dem Kanzleramt täglich über die aktuelle Entwicklung in Sachen Corona berichten soll. Dem Gremium werden demnach zum Beispiel Virologen, Epidemiologen, Soziologen und Psychologen angehören. Ziel ist es, basierend auf den Empfehlungen der Fachleute weitere Schritte im Kampf gegen die Pandemie einzuleiten.

Scholz unterstrich auch das Vorhaben, eine Impfpflicht für Menschen einzuführen, die besonders vulnerable Personengruppen in Einrichtungen betreuen. Für Angehörige der Pflegeberufe ist zudem eine Bonuszahlung vorgesehen, für die der Bund insgesamt 1 Milliarde Euro bereitstellen wird.


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Gute Idee, aaaaaaber ....

von Holger am 25.11.2021 um 11:33 Uhr

Die Idee finde ich gut!
Aber erstens hat das mit der vierten Welle nichts zu tun.
Jede Impfung, egal von wem appliziert, verhindert die nächste Welle, schützt aber nicht gut in der gerade laufenden. Außerdem würde der Aufbau der Infrastruktur viel zu lange dafür brauchen.

Zweitens werden schon jede Menge Bedenkenträger sowohl auf Seiten der Ärzte wie auch aus unserem eigenen Berufsstand aus der Mottenkiste krabbeln, um das zu verhindern.

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