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Setzt man besser auf Heilerde, Pfefferminze oder auf Probiotika? Stiftung Warentest hat 19 Präparate gegen Reizdarm-Beschwerden wie Durchfall, Blähungen und Krämpfe geprüft. Sechs hält Stiftung Warentest für geeignet, wenn auch mit Einschränkung.
Problemen mit dem Darm, wie Durchfall, Verstopfung, Krämpfe oder Blähungen, können verschiedene Ursachen zugrunde liegen – zum Beispiel chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie, eine symptomatische Lactose- oder Frutose-Malabsorption, eine bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms oder eine Gallensäuren-Malabsorption, eine Nicht-Zöliakie-Weizen-Sensitivität oder auch maligne Erkrankungen wie Darmkrebs oder ein Ovarialkarzinom. Die Diagnose „Reizdarm-Syndrom“ (RDS) oder „Irritable Bowel Syndrome“ (IBS) ist folglich eine Ausschlussdiagnose, wenn sich für die Darmbeschwerden keine organische Ursache finden lässt.
Nun ist es eine Sache, den Beschwerden (meist nach ärztlicher Odyssee) einen Namen geben zu können, eine ganz andere und mindestens genauso wichtige, diese auch zu lindern. Was also hilft bei Reizdarm? Erst vor wenigen Wochen haben die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM) die bestehende S3-Leitlinie „Reizdarmsyndrom“ überarbeitet. Neben Ernährung und psychotherapeutischen Strategien halten die Leitlinienautor:innen manche Probiotika und Pfefferminzöl für geeignet, Reizdarmbeschwerden zu lindern.
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Nun hat auch Stiftung Warentest 19 Mittel (Arzneimittel und Medizinprodukte), die für Reizdarm ausgelobt sind, unter die Lupe genommen. Nur sechs davon bewertet sie als „mit Einschränkung geeignet“, über die restlichen urteilt Stiftung Warentest mit „wenig geeignet“. Doch woran macht die gemeinnützige Verbraucherorganisation die Eignung fest? Eigenen Angaben zufolge orientiert sich Stiftung Warentest an der evidenzbasierten Medizin und hat für die Bewertung die verfügbare Literatur zur Wirksamkeit und Sicherheit der Präparate sowie die Leitlinien geprüft.
Pfefferminz, Buscopan und Bifidobakterien
Vier Präparate mit Pfefferminzöl, unter anderem Klosterfrau Reizdarm und Buscomint®, hält Stiftung Warentest für „mit Einschränkung geeignet“: Pfefferminze wirke krampflösend, dennoch sollten die langfristigen Effekte noch besser untersucht werden, findet die Verbraucherorganisation. Auch Buscopan® eignet sich mit den gleichen Einschränkungen zur Behandlung von Reizdarmbeschwerden, es wirke zwar krampflösend, schreibt Stiftung Warentest, doch auch hier vermisst das Verbrauchermagazin Daten zu Langzeiteffekten.
Als einziges Probiotikum erachtet Stiftung Warentest Kijimea® Reizdarm Pro für eine der besseren Option bei Reizdarm. Die enthaltenen Bifidobakterien wirkten „vermutlich“, indem sie sich an geschädigte Stellen der Darmwand hefteten. In der Tat konnte Synformulas, der Hersteller hinter Kijimea Reizdarm Pro, in einer im April 2020 in einer im „The Lancet Gastroenterology & Hepatology“ veröffentlichten Studie, die der Hersteller selbst formuliert hat, zeigen, dass das Produkt die Reizdarmsymptome bessert.
Ziel der Studie war: Die Patienten mussten in mindestens vier der acht Einnahmewochen eine 30-prozentige Verbesserung ihrer Bauchschmerzen (bezogen auf den Ausgangswert) und eine „gewisse Besserung“ (adequate relief) ihrer Reizdarmsymptome verspüren. Bestimmt werden die Veränderungen anhand von Skalen. Dieses gemeinsame Ziel wurde durchaus erreicht, und zwar von 34 Prozent der Proband:innen, die die Bifidobakterien eingenommen hatten, und von 19 Prozent der Teilnehmer:innen in der Placebogruppe – ein signifikanter Vorteil für die Bakteriengruppe.
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