Phase-1-Studie gestartet

Moderna testet mRNA-basierte HIV-Impfung

Rosenheim - 31.01.2022, 16:29 Uhr

Seit vierzig Jahren ist es nicht gelungen, einen Impfstoff gegen HIV herzustellen. Die hohe Mutationsrate der HI-Viren ist nur eine der Herausforderungen. (Foto: artegorov3@gmail / AdobeStock)

Seit vierzig Jahren ist es nicht gelungen, einen Impfstoff gegen HIV herzustellen. Die hohe Mutationsrate der HI-Viren ist nur eine der Herausforderungen. (Foto: artegorov3@gmail / AdobeStock)


Neue Richtung im HIV-Impstoff-Design

„Wir sind ungemein aufgeregt, dass wir diese neue Richtung im HIV-Impstoff-Design mit Modernas mRNA-Plattform voranbringen. Die Suche nach HIV-Vakzinen war lang und herausfordernd, und die neuen Werkzeuge in Bezug auf Immunogene und Plattformen könnten der Schlüssel dafür sein, um rasch einen deutlichen Fortschritt hin zu den dringend benötigten, effektiven HIV-Impfstoffen zu machen“, sagt Mark Feinberg, M.D., Präsident und CEO von IAVI in der Pressemitteilung von Moderna.

Die Entwickler untersuchen in der nun gestarteten Studie nicht nur die Immunantwort auf die neu eingesetzte mRNA-Technologie, die eOD-GT8 60mer kodiert. Zusätzlich möchten sie abschätzen, wie gut Booster-Immunogene eine weitere Reifung der B-Zellen induzieren. Dafür erhalten von 56 Teilnehmern

  • 48 eine oder zwei Dosen des eOD-GT8 60mer mRNA-Vakzins. 
  • 32 von ihnen erhalten als Booster das Core-g28v2 60mer mRNA-Vakzin, ein weiteres Immunogen. 
  • Acht weitere Teilnehmer bekommen nur das Booster-Immunogen. 

Alle Studienteilnehmer werden bis sechs Monate nach der letzten Impfung beobachtet.

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Neuer Ansatz für HIV-Impfung

Die Firma Moderna ist 2016 einer Rahmenvereinbarung mit der Bill & Melinda Gates Foundation beigetreten, um mRNA-basierte Entwicklungsprojekte gegen verschiedene Infektionskrankheiten voranzubringen. Erst kürzlich gab Moderna den Beginn einer klinischen Studie mit einem mRNA-basierten Vakzin gegen Epstein-Barr-Virus bekannt. Auch Biontech und Pfizer nutzen die neue mRNA-Technologie und arbeiten an einem Impfstoff gegen Gürtelrose

Der Virus HIV-1 wurde erstmals 1983 aus einem Patienten isoliert. Üblicherweise dauert die Impfstoffentwicklung von präklinischer Entwicklung bis zur Zulassung durchschnittlich 12 Jahre. Seit vierzig Jahren ist es nicht gelungen, einen Impfstoff gegen HIV herzustellen. Die hohe Mutationsrate der HI-Viren ist nur eine der Herausforderungen, mit denen Forscher in der Impfstoffentwicklung konfrontiert sind. Heutzutage können jedoch eine Reihe von antiviralen Arzneistoffen die Vermehrung des Virus hemmen und damit die Entstehung eines klinisch relevanten Immundefektes hinauszögern. 



Anna Carolin Antropov, Apothekerin
redaktion@daz.online


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