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Pyrrolizidinalkaloide und Stilltees
Wichtig ist grundsätzlich, dass nicht zu viel von einer einzelnen Teesorte und nicht ausschließlich Tee getrunken wird. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) konnte bei Untersuchungen von Tees Pyrrolizidinalkaloide (PA) nachweisen. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die von der Pflanze zur Abwehr von Fraßfeinden gebildet werden und für den Menschen hepatotoxisch wirken. Pflanzen, die PA bilden, können besonders bei maschineller Ernte als Beikraut in Lebensmittel und Tees gelangen. Die Gehalte sind zwar in den vergangenen Jahren im Vergleich stark gesunken, allerdings stellen PA für Schwangere, Stillende und Kinder ein höheres Risiko da. In der EU wurden im Dezember 2020 gesetzliche Grenzwerte für PA in bestimmten Tees, Kräutern sowie Nahrungsergänzungsmitteln festgesetzt, die ab dem 1. Juli 2022 gültig werden.
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Zu viele Pyrrolizidinalkaloide in Stilltees?
In der Stillzeit werden Tees gerne als natürliches Mittel eingesetzt, um die Milchmenge zu beeinflussen. So ist in den meistens gängigen Stilltees eine Kombination aus Anis, Fenchel und Kümmel enthalten, die die Milchbildung stimulieren sollen. Manche Tees enthalten zusätzlich Majoran, Melisse, Verbene oder Bockshornkleesamen. Die tatsächliche Wirkung dieser Kräuter an sich auf die Milchbildung ist nicht eindeutig wissenschaftlich belegt. Entscheidend ist allerdings eine ausreichende Trinkmenge, zu der diese Tees einen guten Beitrag leisten können.
Bei zu viel Milch kann mit Salbei- und Pfefferminztee entgegengesteuert werden. Die Wirkung kann sehr unterschiedlich ausfallen, daher empfehlen Hebammen zunächst nur eine Tasse Tee am Tag in kleinen Schlucken über den Verlauf von mehreren Stunden zu trinken.
Da Salbei- und Pfefferminztee die Milchproduktion vermindern, sollten sie in der Stillzeit abgesehen von der gezielten Anwendung beim Abstillen und übermäßiger Milchproduktion möglichst nicht getrunken werden.
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