- DAZ.online
- News
- Debatte & Meinung
- Mein liebes Tagebuch
2. Juni 2022
Unsere ABDA, „wenn es sie nicht gäbe, müsste man sie erfinden“ – noch vor zwanzig, dreißig Jahren waberte dieses Bonmot immer wieder durch die Reihen unserer ABDA-Oberen, so stolz war man auf die verschachtelten Strukturen, die verschiedenen Vorstandsriegen, Gremien und Töchter, die sich unsere Berufsvertretung da im Lauf der Zeit zusammengebastelt hatte. Und wehe, es wagte einer oder eine, daran Kritik zu üben. Der oder die wurde dann sowas von schräg angeschaut und musste sich wohl als Outlaw fühlen. Immer wieder, auch auf Apothekertagen wurden mehr oder weniger zaghafte Anträge eingebracht, die ABDA-Strukturen doch mal zu hinterfragen, auch weil sich nicht nur die Basis mehr Transparenz und Offenheit wünschte – vergeblich, man konnte gar nicht so schnell darüber abstimmen, wie diese Anträge in irgendwelchen Nirwana-Ausschüssen verschwanden. Endlich, 2020 gab der vorige ABDA-Präsident Friedemann Schmidt am Ende seiner Amtszeit und überraschend dann doch eine Strukturanalyse in Auftrag an die Unternehmensberatung B`VM (Beratungsgruppe für Verbandmanagement). „Aufgaben, Prozesse und Strukturen“ sollten systematisch betrachtet werden, es sollte nach Stärken und Schwächen gesucht werden. Ja, mein liebes Tagebuch, und nun, zwei Jahre später, was hat B’VM gefunden? Am 18. März 2022 gab’s ein Konvent mit Vertretern aller Mitgliedsorganisationen – Ergebnisse davon dürfen wir allerdings nicht erwarten, vermutlich liegt es daran, dass so ein Konvent kein Beschlussgremium ist. Immerhin, über einen Beitrag in der ABDA-Hauszeitung PZ gab’s einen Beitrag zu diesem Thema und da war von einer geplanten Verschlankung der ABDA die Rede. Wie die DAZ aus Kreisen von Konventteilnehmern erfuhr, soll die Unternehmensberatung ein neues Konzept vorgestellt habe, wonach der ABDA-Gesamtvorstand entfallen und der geschäftsführende Vorstand zu einem schlanken „ABDA-Vorstand“ bestehend aus sieben Mitgliedern werden solle. Im Rahmen der Strukturanalyse sollen außerdem vor allem solche Fragen im Vordergrund gestanden haben, wie beispielsweise über Haushaltsfragen abgestimmt werden soll, wie Entscheidungen vor- und nachbereitet werden und welches Verhältnis zwischen Haupt- und Ehrenamt herrschen soll. Mein liebes Tagebuch, schlankere Strukturen und ein kleinerer ABDA-Vorstand sind vermutlich nicht verkehrt, Entscheidungswege könnten verkürzt und schneller werden. Aber bis alles zu Ende diskutiert ist, wird es wohl noch dauern. Sollten Gremien oder Ebenen wegfallen oder verkleinert werden, wird es noch den einen oder anderen Einwand derjenigen geben, die dadurch Einfluss verlieren und deren Posten wegfällt. Im hauptamtlichen Bereich könnte sich eine Umstrukturierung erleichtern, da vier von fünf Geschäftsführern in den nächsten Jahren das Ruhestandsalter erreichen und man so unabhängig von persönlichen Belangen entscheiden könnte. Übrigens, was nicht Gegenstand der Strukturanalyse war: Die Grundstruktur der ABDA, deren Mitglieder die Bundesapothekerkammer, der Deutsche Apothekerverband sowie die Kammern und Verbände sind, ist gesetzt, diese Struktur steht nicht zur Disposition. Mein liebes Tagebuch, was die Strukturanalyse dann am Ende bringt, wird man sehen. Bis dahin wird wohl noch einige Zeit vergehen.
5 Kommentare
Dr. Diefenbach
von Karl Friedrich Müller am 07.06.2022 um 17:11 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Nabelschau
von Karl Friedrich Müller am 06.06.2022 um 14:35 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Nabelschau
von Dr.Diefenbach am 07.06.2022 um 15:23 Uhr
Tagebuch
von Gert Müller am 05.06.2022 um 16:10 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Tagebuch
von Reinhard Rodiger am 05.06.2022 um 21:04 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.