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11. Oktober 2022
In den Arztpraxen sind die Grippeschutzimpfungen schon angelaufen sind. In den Apotheken kann es im Rahmen der Regelversorgung erst jetzt losgehen: Der Deutsche Apothekerverband hat die mit den Krankenkassen verhandelten Konditionen für Grippeschutzimpfungen in Apotheken samt Honorar abgesegnet. Insgesamt erhält die Apotheke pro Impfung in den eigenen Räumlichkeiten 11 Euro (7,60 Euro für die Impfung plus 2,40 Euro fürs Verbrauchsmaterial plus 1,00 Euro für die Beschaffung der Impfdosis). Impfen darf jede Apotheke, die sich fürs Impfen durch eine entsprechende Schulung qualifiziert hat. Ob nun eine Apotheke die Grippeschutzimpfung anbieten will oder nicht, bleibt jedem Apothekeninhaber, jeder Apothekeninhaberin überlassen. Einen Bedarf in der Bevölkerung für Grippeschutzimpfungen in Apotheken gibt es, zudem ist der niedrigschwellige Zugang zur Impfung für die eine oder den anderen ein guter Anreiz, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Sicher, die 11 Euro sind nicht der große Hit. Bei oberflächiger Betrachtung sieht es so aus, als ob dies sogar ein höheres Honorar sei als die Hausärzte fürs Impfen bekommen (zwischen 7,50 Euro und 9,50 Euro). Was natürlich wieder dazu führt, dass die Ärzteschaft kräftig dagegen wettert und eine Honoraranpassung fordert. Aber sie sollten da genau hinsehen: Denn für die reine Impfleistung erhalten wir Apothekers nur 7,60 Euro und dieses Honorar liegt am unteren Ende des ärztlichen Impfhonorars. Also, cool down, liebe Hausärztinnen und Hausärzte, wir bekommen mitnichten mehr als ihr. Außerdem lassen sich die Honorare nicht wirklich miteinander vergleichen. Und: In der Apotheke impfen Herr Apotheker oder Frau Apothekerin selbst, in Arztpraxen darf die Grippeschutzimpfung auch ans Assistenzpersonal delegiert werden.
Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hatte Geburtstag: 150 Jahre! Glückwunsch! Im Interview mit DAZ.online erläutert der derzeitige Vorsitzende des DAV, Thomas Dittrich, warum man den Verband gerade heute erfinden müsste, wenn es ihn nicht schon gäbe. Nun, mein liebes Tagebuch, zum Glück, es gibt ihn. Und er hat sich im Lauf der 150 Jahre mehrmals selbst erfunden. So war er anfangs ein Verein, der wissenschaftliche Ziele verfolgte. Erst im Zeitalter der fortschreitenden Industrialisierung entwickelte er sich zu einer Standes- und Interessenvertretung. Heute spielt er eine Rolle, die aus dem Dasein der öffentliche Apotheke nicht wegzudenken ist. Der DAV ist beispielsweise zuständig für den Abschluss von Arznei- und Hilfsmittelversorgungsverträgen, aber auch für die Verwaltung des Fonds zur Förderung der Sicherstellung des Notdienstes von Apotheken. Die Mitgliedschaft im DAV ist für Apotheken freiwillig, aber der Organisationsgrad ist hoch: Mehr als 90 % der Apotheken sind in den jeweiligen Landesverbänden vertreten. Dittrich im Interview: „Ich halte es für wichtig, dass wir gegenüber der Politik und in den Verhandlungen mit den Krankenkassen mit einer Stimme sprechen.“ Und das ist gut so, mein liebes Tagebuch.
9 Kommentare
Streik
von Gerhard Zibulak am 16.10.2022 um 17:16 Uhr
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AW: Streik
von Ulrich Ströh am 16.10.2022 um 21:30 Uhr
Einschätzung
von Conny am 16.10.2022 um 16:57 Uhr
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Mein liebes Tagebuch
von Bernd Haase am 16.10.2022 um 10:44 Uhr
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Das ist erst der Anfang!
von Linda F. am 16.10.2022 um 10:13 Uhr
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AW: Das ist erst der Anfang
von Conny am 16.10.2022 um 10:54 Uhr
Kurz gesagt
von Karl Friedrich Müller am 16.10.2022 um 8:53 Uhr
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AW: Kurz gesagt
von Roland Mückschel am 16.10.2022 um 9:23 Uhr
Die Zeit
von Holger Rummel am 16.10.2022 um 8:44 Uhr
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