Mein liebes Tagebuch

16.10.2022, 07:30 Uhr

Wir müssen viel selbstbewusster auftreten! (Foto: Alex Schelbert)

Wir müssen viel selbstbewusster auftreten! (Foto: Alex Schelbert)


12. Oktober 2022

Unsere Streiks und Protestaktionen gegen das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz kommen zu spät. Wenn am 19. Oktober in einigen Teilen der Republik die Apotheken nachmittags aus Protest schließen, wird der Gesundheitsausschuss das letzte Mal das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz beraten. So, wie es sich derzeit darstellt, gibt es kein Zurück bei unserer Honorarkürzung: Die Politik brummt den Apotheken für zwei Jahre einen erhöhten Kassenabschlag auf. Schon in der nächsten Woche wird der Gesundheitsausschuss des Bundestages über die bis dahin vorliegenden Änderungsanträge abstimmen und den Weg für die Verabschiedung des Gesetzes durch das Parlament bereiten. Für Apotheken sind derzeit keine Änderungen des vorliegenden Gesetzestextes zu sehen. Wir können, wir müssen uns also schon mal seelisch und moralisch auf weniger Apothekenhonorar einstellen. Was uns nun bleibt, ist die Erkenntnis: Nach dem Gesetz ist vor dem nächsten Gesetz. Und das hat Lauterbach bereits angekündigt: eine umfassende Strukturreform im Gesundheitswesen. Und die könnte, wie bereits von Experten angedeutet, noch wesentlich härter für die Apotheken ausfallen als das GKV-Finanzierungstabilisierungsgesetz. Mein liebes Tagebuch, da kann unsere Standesvertretung in ihrem Berliner Apothekerhaus schon mal die Heizung kräftig runterdrehen: Heiß sollte es dann durch die Gedanken werden, die sich die besten Köpfe zur Strukturreform machen müssen. Vor allem, wir dürfen nicht wieder warten, was uns die Politik überstülpen will, wir müssen stattdessen selbst mit einem Forderungskatalog antreten, wie wir uns die Apotheke und ihre Leistungen in Zukunft vorstellen und welches Honorar hierfür unabdingbar ist. Mit Selbstbewusstsein!



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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9 Kommentare

Streik

von Gerhard Zibulak am 16.10.2022 um 17:16 Uhr

Der Streik in der 4-Bundesländer-Lightversion dürfte verpuffen. Wenn schon, dann alle Apotheken! Rechtliche Konsequenzen…so what!!
Besser wäre ein Streik der schmerzt. Siehe VC Cockpit!
Ab dem 19. Oktober bundesweiter Notdienststreik! Bis das Kürzungsgesetz zurückgenommen wird und unsere Forderungen nach neuer Vergütung laut Apothekertag 22 erfüllt worden sind. Schon eine Ankündigung seitens der ABDA darüber würde helfen.

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AW: Streik

von Ulrich Ströh am 16.10.2022 um 21:30 Uhr

Das Kürzungsgesetz wird durch einen Streik von Apotheken am Tag zuvor -nicht -zurückgenommen werden.

Einschätzung

von Conny am 16.10.2022 um 16:57 Uhr

Neuste Schlagzeile in der SZ zum Grünen-Parteitag : So brav wie ein Apotheker-Kongress ! Tja, mehr Connys wäre mutiger und wahrnehmbarer gewesen.

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Mein liebes Tagebuch

von Bernd Haase am 16.10.2022 um 10:44 Uhr

Liebe DAZ-Redaktion,

Unter welchen Bedingungen würden die Gerichte denn einen Streik der Apotheken während der Dienstzeiten akzeptieren ?

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Das ist erst der Anfang!

von Linda F. am 16.10.2022 um 10:13 Uhr

Der Anfang mag zögerlich sein, aber hier kommt gerade ein neuer, aktiver Widerstand seitens der Apothekerschaft ins Rollen, der noch deutlich ausgebaut werden wird und schon lange überfällig ist!

In vielen Gesprächen mit Kollegen stelle ich fest: noch nie waren Unmut und Frust innerhalb der Apothekerschaft so groß, noch nie in über 20 Jahren Apotheke war die Streikbereitschaft so hoch.
Das wird erst der Auftakt einer langen und intensiven Protestwelle seitens der Apothekerschaft sein, wenn die Politik bei der geplanten Erhöhung des Kassenabschlags nicht einlenkt und uns endlich eine auskömmliche Basisfinanzierung nach etlichen Jahren des Stillstandes bei der Packungspauschale trotz hoher Inflation gewährt. Das ist eine Entwicklung, die viele von uns inzwischen in existenzielle Not bringt!

Wir haben die Schnauze gestrichen voll. SO KANN UND DARF ES NICHT WEITERGEHEN! Dagegen werden wir protestieren!

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AW: Das ist erst der Anfang

von Conny am 16.10.2022 um 10:54 Uhr

Naiv

Kurz gesagt

von Karl Friedrich Müller am 16.10.2022 um 8:53 Uhr

Die Kürzungen helfen den Krankenkassen nicht. Ein Tropfen auf den heißen Strin.
Sie schaden uns aber massiv
Es werden Unsummen verplempert, siehe Gematik
Es geht ums Schaden zufügen
Woher kommt der Hass?

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AW: Kurz gesagt

von Roland Mückschel am 16.10.2022 um 9:23 Uhr

Ganz einfach Herr Müller.
Früher war es der jüdische Geldverleiher,
Heute ist es der einheimische Apotheker.
Der Kristallisationspunkt des Bösen.

Die Zeit

von Holger Rummel am 16.10.2022 um 8:44 Uhr

In der Zeit am 15.Oktober : 300 Millionen Euro Krankenkassenbeiträge für die Elektroschrott-Tonne. In diesem sachlich geschriebenen Artikel geht es wunderbar um die Machenschaften der Gematik. Eine Pflichtlektüre für jeden Gesundheitspolitiker. Deshalb habe ich ihn auch Herrn Edgar Franke zukommen lassen mit Bitte um eine Stellungnahme. Sollten viele machen.

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