- DAZ.online
- News
- Debatte & Meinung
- Mein liebes Tagebuch
21. Oktober 2022
Enttäuschung über die Verabschiedung des Spargesetzes auf allen Seiten. Auch Apothekerinnen und Apotheker an der Basis machen ihrem Frust Luft, wie sich an Reaktionen auf den Social-Media-Kanälen ablesen lässt. Ein Kollege schreibt zum Beispiel auf der DAZ-Facebook-Seite: „Wir werden das nicht vergessen, Herr Lauterbach!“ Mein liebes Tagebuch, man wird das dumpfe Gefühl nicht los, dass die Politik mit uns Apothekers nach Belieben umspringt. Werden wir überhaupt noch ernst genommen? Werden unsere Leistungen überhaupt erkannt und als unverzichtbar anerkannt? Oder ist das alles nur oberflächliches Geschwätz, wenn Politikerinnen und Politiker sich einerseits in Lobeshymnen ergehen, die nichts kosten, und andererseits das Honorar für unsere Leistungen eiskalt kürzen? Mal ehrlich, da muss man sich doch verschaukelt fühlen.
Wer bekommt mehr fürs Impfen, eine Ärztin oder eine Apothekerin? Seit die zwischen dem GKV-Spitzenverband und dem Deutschen Apothekerverband ausgehandelten Konditionen fürs apothekerliche Honorar für die Grippeschutzimpfung bekannt wurden, rumort es in der Ärzteschaft. 11 Euro, so wurde kommuniziert, erhält die Apotheke fürs Impfen, was prima vista mehr ist als die Arztpraxis erhält: Sie bekommt für die Standard-Impfung, je nach Bundesland, zwischen 7,86 und 9,80 Euro, also durchschnittlich 8 Euro. Die Ärzte Zeitung hat sich das genauer angesehen. in einer Analyse rechnet sie ihren Leserinnen und Lesern vor, dass sie bei genauer Betrachtung nicht schlechter gestellt sind als die Apothekerinnen und Apotheker. So muss man nämlich zum einen die 11 Euro für die Apotheke aufschlüsseln: 7,60 Euro gibt es fürs Impfen, 2,40 Euro für Nebenkosten und 1 Euro für die Beschaffung des Impfstoffs. Außerdem trägt die Apotheke das Risiko für den Verfall von Impfdosen. Und ganz offen macht die Ärzte Zeitung deutlich: Das Impfen läuft in den Arztpraxen so nebenbei mit, in den Apotheken ist das Impfen neu und mit einem gewissen „Etablierungsaufwand“ verbunden. Außerdem: Die Apothekers können das Impfen nicht an Assistenzberufe delegieren. Mein liebes Tagebuch, hoffen wir, dass dies den einen Arzt oder die andere Ärztin zum Nachdenken bringt. Die Gesundheitsberufe haben wirklich größere Probleme als sich um Pipifax zu zanken.
12 Kommentare
Mein liebes Tagebuch
von Bernd Haase am 23.10.2022 um 16:53 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Fragen über Fragen
von Karl Friedrich Müller am 23.10.2022 um 10:57 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
ABDA! tun Sie was!
von Dr. Radman am 23.10.2022 um 10:37 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: ABDA! tun Sie was
von Anita Peter am 23.10.2022 um 10:45 Uhr
Großartig, was da passiert ist!
von Ulrich Ströh am 23.10.2022 um 9:35 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Protest
von Conny am 23.10.2022 um 9:01 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Realitätsverlust
von Linda F. am 23.10.2022 um 8:59 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Realitätsverlust
von Peter Ditzel am 23.10.2022 um 10:11 Uhr
AW: Realitätsverlust
von Karl Friedrich Müller am 23.10.2022 um 10:24 Uhr
.
von Anita peter am 23.10.2022 um 7:41 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: .was lernen wir daraus 2:
von Dr.Diefenbach am 23.10.2022 um 9:32 Uhr
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.