Zum Hintergrund erläuterte Pudimat gegenüber der DAZ, bei den E-Rezepten habe man den Eindruck, „man arbeitet auf einer Baustelle“. Mit der steigenden Zahl der E-Rezepte würden immer wieder neue Fragen sichtbar. Der Zugriff dauere manchmal zu lange für den Alltag. Es sei nicht immer zu erkennen, wie viele Verordnungen für einen Patienten vorliegen. Manche würden erst später sichtbar. Wenn Arzneimittel verordnet werden, die außer Handel sind, entstünden Irritationen. Die Zahl der verordneten Packungen stehe auch mal im Dosierungsfeld.
Offensichtlich erlernen alle Beteiligten noch den Umgang. Doch die Apothekenteams müssten sich immer fragen, ob es reicht, dass der ärztliche Wille zu erkennen ist. Wenn nicht alles ideal den Vorgaben entspricht, würden sie fürchten, retaxiert zu werden. Denn bei früheren Neuerungen hätten die Apotheken leider die Erfahrung gemacht, dass jede Unschärfe als Grund für eine Retaxation herhalten kann. Das werde bisher nicht berücksichtigt, weil solche Befürchtungen für Außenstehende vielleicht kaum nachvollziehbar seien.
Doch die Sorge, auf einer solchen „Baustelle“ alle neuen technischen Aspekte genau einhalten zu müssen, mache alles unnötig schwierig, erfordere weitere Absicherungen und belaste alle zusätzlich zu den vielen ohnehin bestehenden Problemen durch Lieferengpässe und Personalmangel. Das E-Rezept werde damit zu einem zusätzlichen Unsicherheitsfaktor, erklärte Pudimat. Mit einer Absicherung gegen Retaxationen wäre viel gewonnen. Diese forderte der Verband nun in seiner Resolution.
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