Ergbnis der DAZ-Umfrage

Vierter Einlöseweg fürs E-Rezept: Mehrheit will CardLink anbieten

22.04.2024, 16:45 Uhr

Laut DAZ-Umfrage plant eine Mehrheit der teilnehmenden Apothekerinnen und Apotheker, das CardLink-Verfahren anzubieten. (Foto: IMAGO / Funke Foto Services)

Laut DAZ-Umfrage plant eine Mehrheit der teilnehmenden Apothekerinnen und Apotheker, das CardLink-Verfahren anzubieten. (Foto: IMAGO / Funke Foto Services)


Im Gegensatz zu vielen anderen Anwendungen im Zusammenhang mit dem E-Rezept ist das CardLink-Verfahren freiwillig. Keiner muss diesen Weg zur E-Rezept-Einlösung anbieten, für den zudem noch Extra-Kosten anfallen. Die Mehrheit der Teilnehmenden an unserer DAZ-Umfrage plant aber, sobald es technisch möglich ist, das neue Verfahren anzubieten. 

Seit vergangener Woche können DocMorris-Kund*innen ihre E-Rezepte per CardLink-Verfahren einlösen. Zumindest theoretisch. Denn den Kommentaren in den sozialen Netzwerken (und auch eigenen Erfahrungen) zufolge, läuft das neue Verfahren noch nicht rund. Nicht wenige Nutzer*innen scheitern daran, die Versichertenkarte zu scannen. Die Werbemaschine ist dennoch angelaufen, 10 Euro Belohnung gibt es derzeit für den ersten Scan – unabhängig davon, ob tatsächlich ein E-Rezept vorliegt. 

Bis die Apotheken vor Ort die Technologie für sich nutzen können, dauert es noch ein wenig. Im Markt heißt es mehrheitlich, im Juni oder Juli könnte eine Lösung bereitstehen. Doch wollen die Apotheken diesen zusätzlichen Einlöseweg ihren Patient*innen überhaupt anbieten? Zum einen gibt es keinerlei Verpflichtung, dies zu tun. Zum anderen werden zusätzliche Kosten entstehen. Gesund.de beispielsweise will 99 Euro monatlich für Anbindung und Support. Die anderen Anbieter haben sich noch nicht dazu geäußert, welche Preise sie aufrufen wollen. Nichtsdestotrotz ist die Mehrheit der Teilnehmenden unserer Umfrage entschlossen, den Patient*innen CardLink zur Verfügung zu stellen. 74 Prozent wollen demnach, sobald es technisch möglich ist, für ihre Apotheke das neue Verfahren zur E-Rezept-Einlösung anbieten. Insgesamt haben sich 852 Personen an der Umfrage beteiligt. 17 Prozent gaben an noch unentschlossen zu sein und 9 Prozent wollen erstmal keine CardLink-Anbindung.

Gründe für die Zurückhaltung

Am häufigsten genannter Grund für die Zurückhaltung („weiß ich noch nicht“ oder „nein“) war, dass die Befragten zunächst abwarten wollen, wie es läuft. 18 Prozent glauben nicht, dass sich die Technologie durchsetzen wird. 9 Prozent gaben an, dass die Apotheke ohnehin bald schließen wird. Und 30 Prozent haben andere Gründe, kein CardLink anzubieten oder abzuwarten.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Diesen Artikel teilen:


1 Kommentar

Umfrage-Ergebnis nicht so recht zu verstehen...

von Alfons Neumann am 29.04.2024 um 2:19 Uhr

mMn sollte man diese ganzen Glücksritter boykottieren und totlaufen lassen ! Warum von externen Interessent:innen die Bezugswege aufzwingen lassen?
Wir haben doch das Privileg der direkten Einlösung per Gesundheitskarte - also: Warum für Rezepte zahlen ?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.