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Ullmann beim Bayerischen Apothekertag
Apotheke ohne Apotheker: Mit der FDP nicht zu machen
Bislang sieht alles danach aus, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an seinen Plänen festhält, PTA zeitweise die Vertretung zu überlassen, sofern ein Apotheker per Video zugeschaltet werden kann. Davon hält die FDP allerdings nichts.
Sollte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an seinen Plänen festhalten, im Zuge der Apothekenreform zeitweise eine Vertretung durch PTA zuzulassen, wenn ein*e Apotheker*in bedarfsweise telemedizinisch zugeschaltet werden kann, wird sich die FDP querstellen. Das machte Andrew Ullmann bei der Diskussionsrunde im Rahmen des politischen Auftakts des Bayerischen Apothekertages (BAT) am vergangenen Freitag in München deutlich, zu der er per Video zugeschaltet war. Es könne nicht sein, dass ein freier Beruf wie die Apothekerschaft einen Ersatz erhalte, der für eine Qualitätsminderung sorge. Lauterbach habe damit vermutlich etwas Gutes tun wollen, es aber schlecht gemacht. „Ich hoffe inständig, dass es nicht im Gesetzesentwurf auftaucht“, so der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Auf Nachfrage, ob die FDP dem Gesetz nicht zustimmen werde, wenn die Vertretung durch PTA darin vorgesehen sein sollte, erklärte Ullmann: „Wenn es drin ist, muss es raus.“
Dass man bei den Liberalen von dieser Idee nicht angetan ist, hatte auch seine Parteifreundin Kristina Lütke, die seit kurzem in der FDP-Fraktion für die Apothekenthemen zuständig ist, im DAZ-Interview angedeutet: Man werde über die Frage der „Apotheken light“ mit den Koalitionspartnern noch diskutieren müssen, sagte sie Ende April. Ullmann selbst hatte sich bereits beim DAV-Wirtschaftsforum in eine ähnliche Richtung geäußert.
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Zustimmung für diese Auffassung gab es in der Runde beim BAT aus dem Oppositionslager. Stefan Pilsinger, der für die CSU im Bundestag und im Gesundheitsausschuss sitzt, sagte: „Eine Apotheke ohne Apotheker ist keine richtige Apotheke. So wie eine Arztpraxis ohne Arzt keine richtige Arztpraxis ist.“ Das führe zu nichts und zeige, welche Haltung Lauterbach und die Bundesregierung zur Tätigkeit des Apothekers hätten. Wenn man einen Mangel habe, müsse man das Problem lösen und nicht die Tätigkeit so weit vereinfachen, dass man glaubt auch mit schlechterer Leistung auszukommen. In Pilsingers Augen, der selbst Arzt ist, geht das in die völlig falsche Richtung. Deswegen lehne die Union die Vertretungsbefugnis strikt ab.
Im Vorfeld der Diskussion hatte der Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer, Thomas Benkert, in seiner Eröffnungsrede ebenfalls noch einmal deutlich gemacht, dass es Apotheken ohne Apotheker nicht geben dürfe. Damit werde der Apothekerschaft das Wertvollste genommen, nämlich die uneingeschränkte Verantwortung für die Arzneimittelversorgung durch Apothekerinnen und Apotheker. Der Beruf werde unter Wert verkauft, so Benkert. Karl Lauterbach begründe das damit, dass er helfen wolle, die flächendeckende Versorgung mit Arzneimittel zu erhalten, so Benkert. Daher wolle er den Spielraum für Apothekeninhaber*innen erhöhen, indem er durch Kostensenkung für Filialapotheken deren Eröffnung bzw. deren Erhalt in der Fläche fördern wolle. Hier bestimme das Geld den Weg, nicht der Gesundheitsschutz.
Praktische Probleme
Benkert hatte zudem bei der am Freitagmorgen stattfindenden Delegiertenversammlung auf ganz praktische Probleme der Vertretung durch PTA hingewiesen. Dafür sei es erforderlich, dass diese immer selbst einschätzen könnten, dass es ein Problem gebe. Das ist aber Benkerts Erfahrung nach nicht der Fall. Jeder kenne das aus der eigenen Praxis, dass es immer wieder Situationen gebe, in denen man bei Beratungsgesprächen eingreifen müsse. Und auch die geplanten Einschränkungen – beispielsweise bei der Abgabe von BtM – hält Benkert nicht für praktikabel. „Eine Apotheke, die keine BtM abgeben kann, weil grad kein Approbierter anwesend ist, ist keine Apotheke.“ Schließlich können sie ihre gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben nicht mehr erfüllen.
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