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Umfrage zur Grippeimpfung in der Apotheke
Viele Indikationsimpfungen, fast keine Komplikationen
Die Apothekenreform könnte – entgegen dem Ziel der Ausweitung des Impfangebots - weniger Grippeimpfungen zur Folge haben, weil sich nach den aktuellen Plänen, Personen unter 60 Jahren dann nicht mehr in Apotheken gegen Grippe impfen lassen können. Die DAZ wollte wissen, wie es in Apotheken um Grippeimpfungen steht und startete eine Umfrage.
Zwar sieht das Apotheken-Reformgesetz vor, das Impfangebot in Apotheken mit Totimpfstoffen, die bei Erwachsenen eingesetzt werden dürfen, auszuweiten. Doch soll das Angebot gleichzeitig eingeschränkt werden, weil nur noch von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene Standardimpfungen in Apotheken durchgeführt werden sollen. Damit entfällt das niederschwellige Impfangebot für Erwachsene unter 60 Jahren, die sich gegen Grippe in Apotheken impfen lassen möchten, auch wenn eine Indikation zur Impfung besteht. Die DAZ führte eine Umfrage durch, um herauszufinden, wen das betreffen könnte.
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Insgesamt haben sich 181 Personen an dieser Umfrage beteiligt. 113 (62,43 Prozent) der Teilnehmenden gaben an, in ihrer Apotheke bereits gegen Grippe zu impfen, 9 (4,97 Prozent) planen Impfungen künftig in ihrer Apotheke zu etablieren. Repräsentativ ist die Umfrage zwar nicht, doch sie gibt zumindest einen eingeschränkten Einblick in die Praxis.
Einige Patient*innen unter sechzig werden geimpft…
Auf die Frage, wie hoch der Anteil der Patient*innen unter sechzig Jahren bei den Grippeimpfungen ist, gaben 17 (14,17 Prozent) an, dass dieser zwischen 0 und 24 Prozent liegt. 59 Teilnehmende (49,17 Prozent) erklärten, dass der Anteil zwischen 25 und 50 Prozent liegt. 33 (27,50 Prozent) gaben an, dass 51 bis 75 Prozent der Patient*innen unter sechzig Jahre alt sind. Elf (9,17 Prozent) antworteten, dass es sogar mehr als 75 Prozent der Patient*innen sind.
Die Zahlen bestätigen die Vermutung, dass das Wegfallen des Impfangebots für unter sechzigjährige einen relevanten Teil der Personen treffen würde, die in der Vergangenheit das niederschwellige Angebot genutzt haben.
So erklärte Christian Popien von No-Q – eine Software, über die viele Apotheken ihre Terminverwaltung und Dokumentation bei den Grippeimpfungen abwickeln – gegenüber der DAZ, dass im Zeitraum Oktober 2023 bis Januar 2024 rund 50 Prozent der 27.000 von No-Q verzeichneten Grippeimpfungen bei Personen unter sechzig durchgeführt wurden. Laut Angabe der ABDA entfielen 44.800 (46,1 Prozent) der 97.200 in Apotheken durchgeführten Grippeimpfungen (Zeitraum: Juli 2023 bis Februar 2024) auf den Hochdosisimpfstoff Efluelda, der bei Personen über 60 Jahren eingesetzt werden soll.
Komplikationen traten nur in wenigen Apotheken auf
Die DAZ fragte zudem nach möglichen Komplikationen. 112 (91,80 Prozent) der Umfrage-Teilnehmenden gaben an, dass keine bekannten Komplikationen beim Impfen auftraten. Lediglich zwei (1,64 Prozent) erklärten, dass bei mehr als 10 von 100 geimpften Personen Komplikationen auftraten, weitere zwei Teilnehmer (1,64 Prozent) gaben an, dass es bis zu 10 von 100 Personen sind. Sechsmal (4,92 Prozent) wurde geantwortet, dass bei maximal einer von 100 Personen eine Komplikation auftrat.
89 Prozent der Patient*innen sind sehr zufrieden
Insgesamt waren 100 (74,07 Prozent) der Teilnehmenden der Meinung, dass ihre Apotheke das Potenzial hat, das Impfangebot zu steigern, 35 (25,93 Prozent) sind der Meinung, dass das nicht der Fall ist.
Sehr positiv ist den Befragten zufolge das Feedback der Patient*innen. So gaben 100 (89,29 Prozent) der Teilnehmenden an, dass die Patient*innen sehr zufrieden sind. In fünf Fällen (4,46 Prozent) waren die Patient*innen zufrieden, in sechs Fällen (5,36 Prozent) neutral eingestellt, lediglich in einem Fall (0,89 Prozent) gaben die Patient*innen das Feedback eher unzufrieden zu sein. Niemand der Teilnehmenden gab an, dass die Patient*innen unzufrieden mit dem Impfangebot sind.
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