Neuer Einlöseweg in ePA-App

DAK und IKK classic integrieren E-Rezept-Funktion

Berlin - 04.09.2024, 14:45 Uhr

Das IT-Unternehmen Bitmarck liefert die technischen Grundlagen für die neuen E-Rezept-Einlösewege. (Foto: IMAGO / snowfieldphotography)

Das IT-Unternehmen Bitmarck liefert die technischen Grundlagen für die neuen E-Rezept-Einlösewege. (Foto: IMAGO / snowfieldphotography)


Das E-Rezept wird in immer mehr Kassen-Apps integriert: Am Mittwoch gaben sowohl die DAK als auch die IKK classic diesen Schritt bekannt. Der IT-Dienstleister Bitmarck liefert die technischen Grundlagen für die Integration der Funktion in die ePA-Apps der Kassen.

Ab sofort können Versicherte der DAK und der IKK classic eine integrierte E-Rezept-Funktion in den kasseneigenen Apps für die elektronische Patientenakte (ePA) nutzen. Das gaben beide Kassen an diesem Dienstag bekannt. Die Nutzer*innen können darin Verordnungen einsehen und Arzneimittel zum Versand oder zur Abholung in einer gewünschte Vor-Ort-Apotheke bestellen. Zudem bieten nun beide Kassen in ihren ePA-Apps auch eine Möglichkeit zur Registrierung für das Organspende-Register. Dort kann die Erklärung eingesehen und bearbeitet werden, heißt es bei der IKK classic. Laut DAK sollen später noch weitere Funktionen – wie eine Medikationsübersicht – hinzukommen.

Laut Andreas Storm, Vorsitzender des Vorstands der DAK-Gesundheit, „komplettieren“ die neuen Funktionen das digitale Angebot der Kasse: „Für unsere Versicherten heißt das: mehr Transparenz, weniger Aufwand und das alles bei hoher Sicherheit.“

Auch der Vorstandsvorsitzende der IKK classic, Frank Hippler, sieht darin einen wichtigen Schritt, um den Zugang der Menschen zum Gesundheitssystem zu erleichtern: „Die Integration des E-Rezepts und der Erklärung zur Organspende in die IKK classic ePA-App sind ganz praktische Beispiele, wie das immer besser gelingt und wichtige Funktionen an einer Stelle gebündelt werden“.

Bitmarck: 60 Kassen bieten neue Funktionen an

Die Integration der neuen Funktionen in die ePA bei DAK und IKK classic basiert auf der Technologie des IT-Dienstleisters Bitmarck und dessen Partnerunternehmen Research Industrial Systems Engineering (RISE). Diese stellen für über 80 Prozent der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland auf der Grundlage des GKV-Softwarestandards BITMARCK_21c|ng Digitalanwendungen wie die ePA-Apps zur Verfügung.

Der Vorsitzende der Bitmarck-Geschäftsführung, Andreas Strausfeld, sieht darin einen „weiteren wichtigen Schritt im Zuge der digitalen Transformation unserer Branche“.

Theoretisch könnten alle von Bitmarck betreuten Kassen die E-Rezept- und Organspendefunktion auf dieser Grundlage in die kasseneigenen Apps integrieren und ihren insgesamt 25 Millionen Versicherten zur Verfügung stellen, teilte das IT-Unternehmen auf Nachfrage der DAZ mit. Für die Nutzung der E-Rezept-Funktion in den ePA-Kassen-Apps sei es „nicht zwingend“ notwendig, über eine ePA zu verfügen. Derzeit nutzen bereits knapp 60 der von Bitmarck betreuten gesetzlichen Krankenkassen die neuen Funktionen, teilte das Unternehme mit – weitere sollen folgen. 

Für die Registrierung im Organspenderegister über die Apps der von Bitmarck betreuten Kassen sei eine GesundheitID erforderlich. Zu den Kunden des Unternehmens zählen nach eigener Angabe Betriebs- und Innungskassen, sowie die DAK-Gesundheit und Ersatzkassen.

Nicht Mitglieder der „Bitmarck-Gemeinschaft“ sind TK, Barmer und die AOKen. Diese hatten bereits in den vergangenen Monaten eigene E-Rezept-Funktionen in ihre Versicherten-Apps integriert.

Kassen bereiten sich auf „ePA für alle“ vor

Bisher können die Versicherten ausgestellte E-Rezepte über die elektronische Gesundheitskarte, per Papier-Token oder die E-Rezept-App der Gematik einlösen. Letztere wurde bisher nicht besonders gut von den Versicherten angenommen. Bis März dieses Jahres waren insgesamt etwa 1,8 Millionen Downloads der Gematik-App zu verzeichnen – die App steht seit Juli 2021 zur Verfügung. Nach der verpflichtenden Einführung des E-Rezeptes stagniert die Zahl der App-Nutzer*innen – seit März zählt die Gematik lediglich knapp 340.000 neue Downloads.

Vor allem mit Blick auf die geplante Einführung der „ePA für alle“ ab dem 15. Januar 2025 erwarten die Kassen einen starken Bedeutungszuwachs der kasseneigenen Einlösewege. Bisher verfügen laut Gematik lediglich 1,45 Millionen Versicherte über eine elektronische Patientenakte.


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


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