DAV-Frühinformationen

Arzneimittelausgaben steigen im September um 6,6 Prozent

Berlin - 31.10.2024, 15:15 Uhr

Die Arzneimittelausgaben steigen, allerdings ist ihr Anteil an den GKV-Gesamtausgaben seit Jahren stabil und liegt bei etwa 17 oder 18 Prozent. (IMAGO / Sven Simon)

Die Arzneimittelausgaben steigen, allerdings ist ihr Anteil an den GKV-Gesamtausgaben seit Jahren stabil und liegt bei etwa 17 oder 18 Prozent. (IMAGO / Sven Simon)


Die GKV-Ausgaben für Arzneimittel sind im September um 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Über die ersten drei Quartale 2023 lag das Plus bei knapp 10 Prozent. Einen deutlichen Anstieg gibt es auch bei den Ausgaben für Impfstoffe.

Der GKV-Schätzerkreis hat kürzlich einen Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitrags zur gesetzlichen Krankenversicherung von 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent prognostiziert – sie werden dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent kassenindividuell zugeschlagen. Der starke Anstieg wird vor allem auf die hohen erwarteten Kosten für die Krankenhäuser, aber auch bei Arzneimitteln zurückgeführt.

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Bislang liegt der Anstieg bei den Arzneimittelausgaben (ohne Impfstoffe) in den ersten drei Quartalen dieses Jahres bei 10 Prozent – die Zahl der abgegebenen Packungen steige um 2,6 Prozent. Absolut sind dies 39,85 Milliarden Euro, wobei Einsparungen aus Rabattverträgen noch nicht eingerechnet sind. Das geht aus den aktuellen Frühinformationen des Deutschen Apothekerverbands (DAV)  hervor.

Schon im ersten Halbjahr lag das Plus nach den vom Bundesgesundheitsministerium vorgelegten Zahlen zur GKV-Finanzentwicklung in dieser Größenordnung – die Entwicklung hat sich also nicht verschärft. In einzelnen Monaten dieses Jahres waren auch schon Steigerungen von 16 bis fast 24 Prozent zu verzeichnen – was in der Regel auch etwas mit der unterschiedlichen Zahl von Arbeitstagen in den beiden Vergleichsmonaten zu tun hat. Dafür gab es auch Monate mit sehr moderaten Anstiegen.

Sinkende Packungszahl

Betrachtet man nur den September, so lag das Ausgabenplus bei den Arzneimitteln bei 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat (4,35 Milliarden Euro). Zugleich ging die Zahl der abgegebenen Packungen um 1 Prozent zurück. Dabei hatte der September 2024 mit 21 Tagen gleich viele Arbeitstage wie der September im Vorjahr. Bemerkbar macht sich nach wie vor, dass die Erhöhung des Herstellerabschlags des Jahres 2023 im laufenden Jahr zurückgenommen wurde.

Deutliches Plus bei Impfstoffen

Die GKV-Ausgaben für Impfstoffe sind im September 2024 um 15,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Laut DAV ist das Plus insbesondere auf die Grippeimpfstoffe zurückzuführen. Der September sei grundsätzlich einer der stärksten Monate für diese Impfstoffgruppe – im September 2023 sei sie jedoch gegenüber dem Vorjahresmonat rückläufig gewesen. Diese Entwicklung verschiebe sich nun wieder, sodass der aktuelle Zuwachs deutlicher ausfällt. Rund 433 Millionen Euro fielen allein im September an – in den Vormonaten hatten die Impfstoffausgaben etwa zwischen 160 und knapp 190 Millionen Euro geschwankt.

Über die Monate Januar bis September 2024 ergibt sich für Impfstoffe insgesamt ein durchschnittlicher Zuwachs von 7,1 Prozent auf nunmehr 1,8 Milliarden Euro. 


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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