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Dreßlers Rückzug

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. März berichtet unter der Überschrift "Sozialer Stachel, aber kein Arbeiterführer" über den Rückzug von Rudolf Dreßler aus der aktiven Politik.

Rudolf Dreßler, der über viele Jahre hinweg die Sozialpolitik der SPD auf eine beinahe monopolhafte Weise geprägt hat, wird an diesem Wochenende seine Arbeit als Vorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) beenden. Mit der Wahl seines Nachfolgers - es bewerben sich der frühere SPD-Bundesgeschäftsführer Schreiner und der Parlamentarische Staatssekretär im Arbeitsministerium, Andres - beginnt auch Dreßlers Rückzug aus der aktiven Politik. Im Sommer wird er als deutscher Botschafter nach Israel entsandt werden. Dann wird er auch sein Amt als für die Gesundheitspolitik zuständiger stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender im Bundestag niederlegen. Dem Parlament gehört Dreßler seit 1980 an. Die AfA führt er seit 1984.

Günstigere Vertriebswege?

Das Deutsche Ärzteblatt berichtete in seiner Ausgabe vom 17. März über eine Fachtagung, die der BKK-Landesverband Bayern, Glaxo Wellcome und Novartis gemeinsam veranstaltet hatten. Tenor dieser Veranstaltung war: Direktbezug und Versandhandel könnten Einsparpotenziale in der Arzneimittelversorgung bringen.

Einsparpotenziale in der Arnzeimittelversorgung sehen die Experten in einer Liberalisierung des Arzneimittelmarktes, und hier insbesondere in einer Veränderung der Vertriebswege. Eine Idee, die nicht ganz neu ist. Ihr zugrunde liegt die Annahme, dass die Distributionskosten in Deutschland zu hoch sind - immerhin betrug 1997 die Differenz zwischen den Herstellerabgabepreisen (insgesamt 30,3 Mrd. DM) und den Apothekenabgabenpreisen zehn Milliarden DM. "Der Preis eines Arzneimittels verdoppelt sich, wenn es unseren Betriebshof verlässt, bis es beim Endverbraucher ist", kritisierte Werner [Vorsitzender von Glaxo Wellcome, Deutschland].

Für die Zulassung neuer, günstigerer Vertriebswege für Medikamente, wie zum Beispiel den Versandhandel über das Internet ("e-commerce"), plädierte Dr. med. Dr. jur. Alexander P. F. Ehlers. "Der angebliche Mehrwert des Apothekers - die fachliche Beratung - ist kaum existent", behauptete Ehlers. Er verwies auf eine AOK-Studie, wonach die Beratungskompetenz von Apothekern bei Bagatellarzneimitteln hoch ist, bei anspruchsvollen Präparaten wie Betablockern aber Wünsche offen lässt.

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