Traditionelle chinesische Medizin

Neuen Krebsmitteln auf der Spur

14.04.2015, 13:35 Uhr

Mit TCM erfolgreich gegen Krebs? (Foto: Charles Taylor/Fotolia)

Mit TCM erfolgreich gegen Krebs? (Foto: Charles Taylor/Fotolia)


Remagen – Wissenschaftler aus Luxemburg haben im Rahmen eines europäischen Projektes über hundert Verbindungen aus chinesischen Heilpflanzen identifiziert, die in verschiedenen Krebszelllinien eine Antitumor-Aktivität gezeigt haben. Diese wird über das Forschungsportal der Europäischen Union „Cordis“ berichtet. Weitere Forschung sei jetzt im Gange, um die Wirksamkeit zunächst in experimentellen Tiermodellen näher unter die Lupe zu nehmen.

Das Projekt „TCMCANCER“, das von März 2009 bis Februar 2013 lief, soll in relativ kurzer Zeit bemerkenswerte Erfolge erzielt haben. „Die meisten, wenn nicht alle in der Krebs-Chemotherapie verwendeten Medikamente haben schwere Nebenwirkungen, die gesunde Zellen und wesentliche Körperfunktionen mit beeinflussen können“, sagt Projektkoordinator André Steinmetz, Berater am Labor für Zelluläre und Molekulare Onkologie des Luxemburgischen Centre de Recherche Public de la Santé (CRP-Santé). „Daher ist die Suche nach und das Studium der neuen Verbindungen, die speziell Krebszellen töten, aber keine Nebenwirkungen haben, nach wie vor notwendig.“

Der Hauptfokus von TCMCANCER lag auf der Identifizierung und Charakterisierung einer Reihe von Leitverbindungen gegen Brust-, Lungen- und Gehirntumoren, abgeleitet aus dem Wissen der traditionellen chinesischen Medizin, die sich besonders durch ihren ganzheitlichen und synergetischen Ansatz  auszeichnet. Aus dieser Bibliothek von verfügbaren Substanzen will das Projektteam nun mit High-Tech-Screening-Technologien in geeigneten präklinischen Krebsmodellen die wichtigsten heraus filtern.

In China schließen gängige Therapien von Krebspatienten auch die Kräutermedizin ein. Etwa drei Viertel aller klinischen Studien auf diesem Gebiet sollen sich mit einer Kombination der konventionellen Krebsbehandlung mit der der traditionellen Medizin befassen.  


Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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