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- Das Kreuz mit dem IGeL
Die gesetzlichen Krankenkassen haben Individuelle Gesundheitsleistungen, kurz IGeL, in der Arztpraxis als weitgehend unnötig kritisiert. „Die Selbstzahler-Leistungen sind vor allem ein Griff der Ärzte in das Patienten-Portemonnaie“, sagte der Sprecher des Krankenkassen-Spitzenverbands, am Dienstag in Berlin. 41 IGeL wurden bewertet - nur drei als „tendenziell positiv“ eingestuft.
Selbstzahler-Leistungen, kurz IGeL, beim Arzt bringen den Patienten nach Ansicht der Krankenkassen meistens keinen nachweisbaren Nutzen. Die Angebote könnten vielfach sogar schaden, sagte der Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Kassen-Spitzenverbands (MDS), Peter Pick, am Dienstag in Berlin. Mehr als eine Milliarde Euro verdienten die Ärzte jedes Jahr mit diesen Leistungen. Die Ärzte setzten ihre Patienten teils unter „aggressiven Verkaufsdruck“, am häufigsten Orthopäden, Hautärzte und Urologen.
Der MDS hat 41 dieser Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) überprüft. Nur 3 wurden „tendenziell positiv“ bewertet:
- Akupunktur zur Vorbeugung von Migräne
- Lichttherapie bei depressiven Störungen
- Stoßwellentherapie bei Fersenschmerz
Zu den häufigsten Risiken zählen laut den Kassen Fehlalarme bei Ultraschall der Eierstöcke und der Brust zur Krebsfrüherkennung. Die Gefahr sei, dass kleine Tumoren unnötig operiert werden. Keine oder nur geringe Hinweise auf einen Nutzen gebe es beim PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs sowie bei professioneller Zahnreinigung.
1 Kommentar
IGel, warum nicht ?
von Heiko Barz am 13.07.2016 um 10:45 Uhr
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