Empfehlungen der Bundesregierung

Eine „Reiseapotheke“ zur zivilen Verteidigung

Berlin - 24.08.2016, 17:10 Uhr


Der Bund ergänzt die Vorräte an Sanitätsmaterial

Krankenhausapotheken und vollversorgende Arzneimittelgroßhandlungen müssen den Bedarf von zwei Wochen abdecken können. „Grundsätzlich ist durch diese Verpflichtungen im Regelbetrieb die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten für den durchschnittlichen Bedarf über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen gesichert“, erklärt das „Konzept Zivile Verteidigung“.

Wenn bei einem sprunghaft ansteigenden Bedarf spezifischer Arzneimittel oder Medizinprodukte in Krisensituationen und bei längeren Krisenfällen diese Versorgungswege nicht ausreichen, greift die staatliche Sanitätsmaterialbevorratung.

Auf einen derartigen „friedenszeitlichen Massenanfall von Verletzten“ bereiten sich die Länder vor, indem sie durch Bevorratung einen erhöhten Bedarf an Sanitätsmaterial vorhalten. Der Bund ergänzt die Sanitätsmaterialbevorratung der Länder mit zusätzlichen Sanitätsmaterialpaketen für den Zivilschutz“, erklärt das Innenministerium.

Schutz vor Angriffen mit Massenvernichtungswaffen

Auch für die zivile Verteidigung militärischer Angriffe hält das Konzept verschiedenste Strategien bereit. Zum Schutz vor den Auswirkungen „chemischer, biologischer, radiologischer und nuklearer Ereignisse (CBRN-Schutz)“ regelt es nicht nur bauliche Aspekte, sondern sieht auch Pläne für die medizinische Versorgung vor, welche vom Robert Koch-Institut erarbeitet werden müssen.

Zur Notfallversorgung seien Antibiotika und Virustatika, Antidote, Kaliumiodidtabletten und Beatmungsbetten vorzuhalten. „Zur Abwendung bzw. Bewältigung von B-Lagen lagern Bund bzw. Länder Pockenimpfstoffe und Antibiotika ein“, erklärt das Ministerium. Ein Mehrbedarf an Pockenimpfstoffen sei für den Zivilschutz nicht erforderlich. In Katastrophenfällen sollen bei Bedarf Dekontaminationsstellen an Krankenhäusern eingerichtet werden.

Das Innenministerium hat auch Gefahren aus dem „Cyberraum“ in das Konzept aufgenommen, die zu einer direkten Bedrohung Deutschlands und seiner Verbündeten werden könnten.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Zeitpunkt

von Frank ebert am 25.08.2016 um 0:12 Uhr

Da sieht man , welches Fingerspitzengefühl unsere heutigen Eliten haben, Blöd, blöder Politiker.

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