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Zellbiologe ausgezeichnet
Nobelpreis für japanischen Forscher Yoshinori Ohsumi
Besonders wichtig für Nervenzellen und Tumore
Der Berliner Wissenschaftler erforscht selber, welche Rolle die von Ohsumi entdeckten Prozesse im Gehirn haben. „Wir glauben, dass das Autophagie-System in Nervenzellen eine besonders große Bedeutung haben, weil Nervenzellen besonders langlebig sind“, sagte der Biochemiker. Neurone lebten so lange wie der Mensch, und Proteine werden anders als in vielen anderen Zelltypen über Wochen eingesetzt.
Auch für die Bekämpfung von Krebszellen ist die Autophagie ein Ansatzpunkt. „Der Prozess ermöglicht es Tumorzellen, sich zu teilen, wenn der Vorrat an Nährstoffen limitiert ist“, sagte Haucke. Dies sei für Krebszellen häufig der Fall. So haben sie ein zelluläres Programm etabliert, um kontinuierlich weiterzuwachsen“, erklärt der Forscher. Es sei jedoch noch unklar, inwiefern ein Eingriff in das Autophagie-System tatsächlich in eine Therapieoption weiterentwickelt werden kann.
Hochverdienter Preis für einen bescheidenen Forscher
„Ich denke dieser Preis ist hochverdient“, erklärte Haucke, der Ohsumi persönlich seit Längerem kennt. Der japanische Kollege habe über viele Jahrzehnte an dem Thema geforscht und dabei nicht die große Bühne gesucht, sondern daran gearbeitet, die Hefe als Modellorganismus zu verstehen und zu etablieren. „Er ist ein Paradebeispiel für jemand, der Grundlagenforschung betrieben hat und einen Prozess entdeckt hat, der ansonsten über Jahrzehnte unentdeckt geblieben wäre.“
Auf die Frage, warum er sich auf die Auflösung und nicht auf die Zusammensetzung von Proteinen fokussiert habe, sagte Ohsumi: „Ich wollte etwas tun, das die anderen nicht taten.“
2 Kommentare
Autophargie fehlgehaltener Proteine?
von Christian Becker am 04.10.2016 um 8:07 Uhr
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AW: Korrektur
von DAZ.online Redaktion am 04.10.2016 um 19:39 Uhr
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