Impfstoff-Verträge der AOK

Ein einziger Rabattpartner für ein ganzes Bundesland

Berlin - 02.12.2016, 13:15 Uhr

Einer reicht: Die AOK Baden-Württemberg (hier der Vorsitzende Dr. Christopher Hermann) hat die gesamte Impfstoffversorgung im Land für die kommenden zwei Jahre an einen einzigen Rabattpartner vergeben. (Foto: dpa)

Einer reicht: Die AOK Baden-Württemberg (hier der Vorsitzende Dr. Christopher Hermann) hat die gesamte Impfstoffversorgung im Land für die kommenden zwei Jahre an einen einzigen Rabattpartner vergeben. (Foto: dpa)


Dauerbrenner Impfstoff-Lieferengpässe

Dass Lieferengpässe bei Impfstoffen – auch gegen Grippe – ein Dauerbrenner sind, zeigt der Blick in die Lieferunfähigkeitsliste des Paul-Ehrlich-Instituts. Zwar sind dort für die laufende Saison noch keine generellen Ausfälle gemeldet – wohl aber für einzelne Packungsgrößen. Mag diese Liste auch keinen Aufschluss geben, wie viele Dosen möglicherweise noch im Großhandel lagern – gegenwärtig ist ihr zu entnehmen, dass aktuell beispielsweise die 1er Packung von Influvac und Afluria (mit Kanüle) sowie die 10er Packungen von Afluria ohne Kanüle und Vaxigrip mit Kanüle für diese Saison lieferunfähig sind. 

Ausschreibungsstopp im AMVSG?

Die Impfstoffausschreibungen der Krankenkassen sind seit 2011 möglich. Doch schon kurz darauf sah man sie kritisch. Die Forderung nach ihrer Abschaffung wird seit dem Ausfall von Novartis in der Saison 2012/13 immer wieder laut. Zuletzt hatten die gesundheitspolitischen Sprecher und Arzneimittel-Berichterstatter der Großen Koalition im vergangenen April in ihrem „Grundlagenpapier zu den Ergebnissen des Pharmadialogs“ erklärt: „Die Ausschreibungsmöglichkeit in der Impfstoffversorgung hat sich nicht bewährt und soll daher wieder gestrichen werden“. Es wird sich nun weisen, ob die Fraktionen im weiteren Verlauf des Gesetzgebungsverfahren für das Arzneimittelversorgungstärkungsgesetz einen entsprechenden Änderungsantrag einbringen. Denn im bisher vorliegenden Entwurf ist zwar vorgesehen, die ebenfalls umstrittenen Ausschreibungen im Bereich der Zytostatikaversorgung auf Apothekenebene zu streichen – die Impfstoff-Rabattverträge werden jedoch nicht angerührt.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


Diesen Artikel teilen:


2 Kommentare

Rabattpartner BW

von Alexander Zeitler am 04.12.2016 um 17:21 Uhr

Dann hoffen wir mal, dass der auch liefern kann

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Impfstoffe Vorsorge - Sicherheit - egal

von Ratatosk am 02.12.2016 um 18:24 Uhr

Wenn`s der GKV gefällt , gilt in Deutschland das Recht , recht wenig.
Versorgungsicherheit gegenüber Problemen - egal.

Mismatch - egal

Eine wirkliche Überwachung von Aktivitäten der GKV ist nicht mehr erkennbar - und politisch offensichtlich auch nicht mehr gewollt.
Das Risiko tragen die Versicherten - und Schuld sind sowieso immer andere. Notfalls erklärt Glaeske eben warum.
Erst wenn mal ein paar tausend sterben, wird sich was ändern - aber siehe oben zur Verantwortung.
Risikomanagement ist für Politik und Kassen leider auch zu komplex um diese Dinge umzusetzen. Vor allen da nur billig zählt.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.