Pharmazeutische Unternehmen in Europa

Das ist der wirtschaftliche Fußabdruck der Pharmaindustrie

Stuttgart - 23.01.2017, 14:00 Uhr

Knapp 80 Milliarden Euro steuerten sieben große Pharmafirmen im Jahr 2014 zum Bruttoinlandsprodukt Europas bei. (Foto: Endostock / Fotolia)

Knapp 80 Milliarden Euro steuerten sieben große Pharmafirmen im Jahr 2014 zum Bruttoinlandsprodukt Europas bei. (Foto: Endostock / Fotolia)


Die Pharmaindustrie ist weiterhin ein wichtiger Motor für das Wachstum der europäischen Wirtschaft. Dies ist eine der zentralen Schlussfolgerungen einer neuen Analyse des Wirtschaftsforschungsinstituts WifOR. Jeder Arbeitsplatz schaffe laut der Studie fünf weitere Jobs.

Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts WifOR in Berlin im Auftrag des Europäischen Dachverbandes der forschenden Arzneimittel-Hersteller EFPIA quantifiziert erstmalig die Bruttowertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte von sieben ausgewählten pharmazeutischen Unternehmen auf europäischer Ebene. Konkret beleuchtet die Untersuchung den so genannten „wirtschaftlichen Fußabdruck“ der Pharmaunternehmen Abbvie, Astrazeneca, Boehringer Ingelheim, Ipsen, Novartis, Sanofi und der Johnson & Johnson-Tocher Janssen im Zeitraum von 2010 bis 2014.

Ausstrahleffekte als Treiber der steigenden Wertschöpfung

Im Jahr 2014 steuerten die ausgewählten Unternehmen insgesamt € 77,9 Milliarden Euro zu Europas Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Sie generierten dabei direkte Bruttowertschöpfungseffekte in Höhe von 34,6 Milliarden Euro (2010: 37,4 Milliarden Euro). Neben direkten Effekten beschreibt die Analyse auch indirekte und induzierte Effekte, die den Einfluss entlang der Zulieferkette beschreiben.

Über solche Ausstrahleffekte, die als Treiber der steigenden Wertschöpfung bezeichnet werden, kamen in 2014 weitere 43,3 Milliarden Euro hinzu – im Jahr 2010 waren es 40,4 Milliarden Euro. Dies entspricht für 2014 effektiv zu jedem Euro, der durch die direkte Bruttowertschöpfung der sieben teilnehmenden Unternehmen erzeugt wird, 1,30 Euro zusätzlich für die europäische Wirtschaft, rechnet die EFPIA vor.  

Jeder Arbeitsplatz schafft fünf weitere Jobs

Zudem betont der Bericht den fortgesetzten Beitrag des Pharmasektor zur Beschäftigung in Europa. Die sieben Unternehmen allein kommen mit ihren geschäftlichen Aktivitäten in 2014 auf fast 865.000 Arbeitsplätze, 2010 waren es rund 858.000. Dies entspricht laut EFPIA etwa der Bevölkerung von Amsterdam. Rund 153.000 Menschen sind direkt in der  Industrie beschäftigt. Weitere knapp 712.000 Jobs werden indirekt über Geschäftsaktivitäten mit den Anbietern von Waren und Dienstleistungen kreiert oder auch durch die Ausgaben, die die Mitarbeiter der Unternehmen tätigen. Dies bedeutet, dass jeder Job, den die pharmazeutische Industrie bietet, fünf weitere Arbeitsplätze schafft – laut EFPIA ein Multiplikator, der in keinem anderen Industriesektor vorzufinden sein dürfte.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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