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Macht Gröhe Politik für Apotheker?
Dass Gröhe so beharrlich an seinem Plan festhält, ist alles andere als verwunderlich. Denn aus politischer Sicht hat Gröhe längst den „Point of no return“ erreicht. Wenn er den Entwurf jetzt wegen der Kritik an seiner Person zurückzieht, steht er als Verlierer da. In seinem Heimatland Nordrhein-Westfalen stehen außerdem bald Wahlen an. Sowohl die CDU als auch die SPD wollen während des laufenden Wahlkampfes aber keinen Krieg mit den Apothekern im Land haben. Offenbar hat die NRW-Politik große Angst vor der Kampagnen-Fähigkeit der Apotheker. Mit Klaus Michels, Thomas Preis, Lutz Engelen und Gabriele Regina Overwiening gibt es in Gröhes Heimatland zudem vier politisch aktive, umtriebige Verbands- und Kammerfunktionäre, die schon bewiesen haben, dass sie politische Themen über ihre Mitglieder in die Öffentlichkeit bringen können.
Aber auch aus versorgungs- und ordnungspolitischer Sicht ist es absolut nachzuvollziehen, dass Gröhe weiterhin das Rx-Versandverbot verfolgt. Seine Kritiker meinen, dass das BMG nicht nachweisen könne, dass Rx-Boni und der Rx-Versand die Apotheken vor Ort wirklich gefährden würden. Das stimmt auch in Teilen: Fakten darüber, dass viele Apotheken schließen müssten, wenn Rx-Boni erlaubt sein würden, hat das Ministerium bislang ganz einfach nicht präsentiert.
Umgekehrt haben weder die Versandhändler, noch die SPD oder die Grünen bis zum jetzigen Zeitpunkt Zahlen darüber vorgelegt, dass die Apotheken-Versorgung bei einer Steigerung ihres Marktanteils unverändert bliebe. Es ist schlichtweg nicht möglich, die Auswirkungen einer Marktöffnung im Preisbereich verlässlich vorauszusagen. Ein Bundesgesundheitsminister kann sich auf Spekulationen aber nicht verlassen. Er muss dafür sorgen, dass die Versorgung im ganzen Land funktioniert. Anstatt den Markt auf Rx-Boni reagieren zu lassen, geht Gröhe lieber auf Nummer sicher. Mit dem Versandverbot weiß er, was er bekommt – mit Boni, Rabatten und Honorar-Experimenten nicht.
4 Kommentare
Minister für Volksgesundheit ...
von Christian Timme am 05.03.2017 um 9:46 Uhr
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Gröhe als Apoklienteur?
von Heiko Barz am 02.03.2017 um 11:19 Uhr
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Die meinungsverbildende Zunft radiert an sich selbst ... und del geht auch noch.
von Christian Timme am 01.03.2017 um 16:37 Uhr
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Abwanderung zum Versandhandel
von Peter Bauer am 01.03.2017 um 15:49 Uhr
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